Auch bekannt als: Botulinumtoxin A, Botox, BTX, Alluzience®, Azzalure®, Bocouture®, Botox®, Dysline®, Dysport®, Letybo®, Nuceiva®, Vistabel®, Xeomin®; Botulinumtoxin Typ B: NeuroBloc®
Botulinumtoxin gehört zu den Muskelrelaxanzien und hat eine muskellähmende Wirkung. Es wird in der Dermatologie hauptsächlich zu kosmetischen und ästhetischen Behandlungen, wie z. B. bei der Faltenbehandlung angewendet. Zusätzlich kann es bei übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose) oder bei starkem Zähneknirschen (Bruxismus) verwendet werden. Es findet aber auch einen weiten therapeutischen Nutzen in vielen anderen medizinischen Bereichen, z. B. in der Behandlung von chronischer Migräne oder zur Behandlung der Vergrößerung der Prostata. Botulinumtoxin wird ausschließlich in Form einer Injektion beim Arzt angewendet.
Botulinumtoxin hat einen breiten therapeutischen Nutzen in unterschiedlichen medizinischen Bereichen. In der Dermatologie wird es normalerweise bei folgendem eingesetzt:
Botulinumtoxin ist ein Neurotoxin (Nervengift) und ein Stoffwechselprodukt des Bakteriums Clostridium botulinum. Es gehört zur Gruppe der Muskelrelaxanzien.
Diese können allerdings abhängig von ihrem therapeutischen Einsatz in Wirkstärke, Wirkungsweise und Anwendung variieren.
Botulinumtoxin entfaltet seine Wirkung, indem es die Signalübertragung von Nervenzellen auf die Muskelzellen hemmt, speziell wird hier der Neurotransmitter Acetylcholin gehemmt. Infolgedessen kommt es zur Lähmung des Muskels, sodass sich dieser nicht mehr bewegen kann (kontrahieren). Gerade in der ästhetischen Medizin findet dieser Effekt einen großen Nutzen und führt dazu, dass beispielsweise Falten verschwinden bzw. abgemildert werden.
Im Allgemeinen ist Botulinumtoxin in der lokalen Injektion gut verträglich und führt nur selten zu Komplikationen. Mitunter können aber Schwellungen, Schmerzen oder Blutergüsse (Hämatome) im Bereich der Injektionsstelle entstehen. Bei Faltenbehandlungen im Bereich der Stirn kann es unter Umständen zum Herabhängen des Augenlids (Ptosis) kommen, was sich allerdings nach Wirkungsverlust des Botulinumtoxins wieder normalisiert.
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Botulinumtoxin wird zur äußerlichen Behandlung in Form von Injektionen, mit sehr geringen Dosen (Units), angewendet. Die Dosierung kann stark variieren und ist abhängig von der zu behandelnden Körperstelle. Botulinumtoxin wirkt normalerweise über einen Zeitraum von 3 bis 6 Monaten, bevor es zu einem Wirkungsverlust kommt und der Körper das Toxin wieder abgebaut hat. Es empfiehlt sich, alle 6 Monate eine erneute Injektion vornehmen zu lassen.
Botulinumtoxin darf nicht verwendet werden, wenn eine bekannte Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile besteht. Schwangere und Stillende dürfen Botulinumtoxin ebenfalls nicht verwenden. Außerdem darf Botulinumtoxin nicht bei generalisierten Störungen der Muskelaktivität (Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Rooke-Syndrom) angewendet werden.
Dr. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.