ICD-Code: C44
Das Basaliom, besser bekannt als weißer Hautkrebs, ist die häufigste Hauttumorerkrankung des Menschen. Klinisch zeigt es sich durch hautfarbene-rote Knötchen oder Geschwüre. Es tritt vor allem im Kopfhalsbereich auf. Die Ursache ist vor allem eine erhöhte Sonnenbelastung oder ein heller Hauttyp. In Deutschland werden pro Jahr 1,0 bis 2,0 Millionen Neudiagnosen gestellt. Ziel der Behandlung sollte immer die vollständige Entfernung des Tumors sein.
Überblick: 5 Fakten über Basaliom
Das Basaliom zeigt sich durch hautfarbene, rote oder rot-braune Knötchen, leicht erhöhte Flecken (Plaques) oder Geschwüre (Ulzera). Der Rand des Basalioms ist umgeben von einer Reihung „perlschnurartiger Knötchen“. An der Oberfläche des Basalioms lassen sich kleinste Äderchen erkennen. Zusätzlich ist die Oberfläche glatt und glänzend und weist teilweise eine Atrophie (Rückbildung von Gewebe) auf. Das Basaliom kann individuell variieren und sich in Größe, Oberfläche und Farbe unterscheiden. Außerdem kann es unterschiedlich lokalisiert sein. In 80 % der Fälle tritt es am Kopf-Halsbereich auf, genauer an Nase, Augeninnenwinkel, Jochbein oder Stirn. In seltenen Fällen (15–20 %) kann es auch am Körper und den Extremitäten auftreten.
Das Basaliom lässt sich grundsätzlich in fünf verschiedene Typen unterteilen:
Knotiges Basalzellkarzinom (noduläres Basalzellkarzinom): Diese Form ist der am häufigsten auftretende Typus. Es betrifft ca. 60 % der vorkommenden Basaliome. Es befindet sich fast ausschließlich im Kopfbereich und ist gekennzeichnet durch sein knötchenförmiges, langsames Wachstum. Das klinische Auftreten ist wie oben bereits beschrieben.
Superfizielles Basalzellkarzinom: Es macht ca. 15 % der Basalzellkarzinome aus. Es befindet sich hauptsächlich am Körperstamm sowie auch an den Extremitäten. Dieser Typus ist eher oberflächlich und befällt keine tieferen Hautschichten. Klinisch zeigt es sich durch scharf begrenzte erhöhte Flecken (Plaques), die solitär oder multipel auftreten können.
Sklerodermiformes Basalzellkarzinom: betrifft ca. 25 % aller Basalzellkarzinome. Es befindet sich vor allem auf Nase, Wangen und Stirn. Es ist eher schwer, zur gesunden Haut abzugrenzen. Diese Form zeigt sich vor allem durch eine narbenähnliche Struktur mit feinen oberflächlichen Äderchen.
Pigmentiertes Basalzellkarzinom: Diese Form betrifft weniger als 5 % aller Basalzellkarzinome. Klinisch entspricht es dem knotigen Basalzellkarzinom mit zusätzlicher Melanineinlagerung.
Ulzeriertes Basalzellkarzinom: Dieser Typus zeichnet sich durch ein schmerzloses, fast kraterförmiges (wie ausgeschnitztes) Geschwür (Ulcus) aus. Es lässt sich scharf zur gesunden Haut abgrenzen. In der Regel entsteht es aus einem zuvor zentral zerfallenem knotigem Basaliom.
Der Grund, warum es zu einem Basaliom kommt, ist nach heutigem Erkenntnisstand besonders durch drei Hauptursachen gekennzeichnet. Diese sind vor allem:
Zusätzlich gibt es bestimmte Risikofaktoren, die das Risiko an einem Basaliom zu erkranken erhöhen:
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Wird das Basaliom nicht behandelt, kann es sich vergrößern und in Nachbargewebe einwachsen. Es kann zu Geschwüren (Ulzera) kommen, zu Blutungen oder nässenden Bereichen. Das Basaliom bildet nur in sehr seltenen Fällen Metastasen (Tochtergeschwülste), weshalb es auch als "semi-malignant" bezeichnet wird, d. h. „teilweise gefährlich“. Ein Basaliom muss immer dermatologisch untersucht und behandelt werden.
Das Basaliom lässt sich normalerweise an seinem typischen Aussehen bereits anhand einer Blickdiagnose erkennen. Nichtsdestotrotz wird Dein Arzt Dich zuvor ausführlich körperlich untersuchen und mit Dir Deine bisherige Krankengeschichte (Anamnese) besprechen. So lassen sich ggf. bereits erste Ursachen für die Entstehung des Basalioms finden. Zusätzlich wird er eine Hautuntersuchung mit einem Dermatoskop (eine spezielle Lupe mit Licht) vornehmen, um die Struktur des Tumors besser erkennen zu können und ihn unter Umständen zu anderen Erkrankungen besser abgrenzen zu können. Die endgültige Diagnose erfolgt ausschließlich nach Entnahme einer Biopsie (Gewebeprobe), die anschließend histologisch (unter dem Mikroskop) untersucht und bestätigt wird.
Das therapeutische Ziel in der Behandlung eines Basalioms sollte immer die komplette Entfernung des Tumors sein. So lässt sich ein weiteres Fortschreiten des Basalioms in Nachbargewebe vermeiden. Der goldene Standard in der Behandlung ist die chirurgische Entfernung. So lässt sich sicherstellen, dass alle Tumorzellen ausreichend entfernt wurden. Dies geschieht mithilfe einer intraoperativen Untersuchung des entfernten Geweberandes. Weitere Verfahren in der Behandlung des Basalioms, die ebenfalls zu einem therapeutischen Ziel führen:
Besonders in Fällen, in denen keine chirurgische Entfernung des Basalioms durchgeführt wurde, kommt es häufiger zu Rezidiven. Das bedeutet, nicht alle Tumorzellen konnten vollständig entfernt werden und der Tumor entwickelt sich erneut aus den verbleibenden Zellen. Ist das Basaliom nur sehr oberflächlich, können mitunter Cremes mit dem Wirkstoff 5-Fluorouracil oder Imiquimod verwendet werden. Auch eine medikamentöse Therapie in Tablettenform ist möglich, wenn der Tumor inoperabel ist. Allerdings kommt es hier häufiger zu stärkeren Nebenwirkungen.
Dr. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.