Merkelzellkarzinom (Merkeliom)

Auch bekannt als: Trabekuläres Karzinom; MCC; Merkeliom; Merkelzelllkarzinom; Merkelzell-Tumor; Karzinom der Haut; Rotes Karzinom der Haut; Trabekuläres Karzinom

ICD-Code: C44.L
Merkelzellkarzinom
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Definition:

Was ist ein Merkelzellkarzinom?

Das Merkelzellkarzinom ist eine seltene und sehr aggressive Form von Hautkrebs. Patienten erkennen den Krebs normalerweise als schmerzlosen, schnell wachsenden, derben Knoten auf der Haut. Es kann rötlich oder bläulich sein und tritt oft im Gesicht oder an den Extremitäten auf. Besonders betroffen sind Hautstellen, die verstärkt dem Licht ausgesetzt sind. Da das Merkelzellkarzinome sehr aggressiv ist, besteht eine hohe Neigung zu Rezidiven. Das bedeutet, dass es nach der Entfernung zurückkehren kann. Aufgrund des schnellen Wachstums des Hautkrebses kommt es schon früh zur Ausbildung von Metastasen, was das Merkelzellkarzinom zu einem sehr gefährlichen Hauttumor macht.

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Symptome:

Wie sieht ein Merkelzellkarzinom aus?

Typisch für das Merkelzellkarzinom ist das Auftreten als einzelner Knoten, der sich schnell – meist innerhalb von Wochen oder Monaten – entwickeln kann. Im Normalfall ist der Knoten hart (derb), rötlich oder bläulich und schmerzlos. Er hat eine halbkugelige Form und kann eine Größe von 1,0 bis 4,0 cm oder mehr erreichen. Die Oberfläche des Knotens ist normalerweise glatt, selten geschwulstartig oder krustig. Unter der Hautoberfläche kann eine tiefere Ausdehnung des Knotens möglich sein. Dieser Hautkrebs tritt häufig im Gesicht oder an den Körperstellen auf, die verstärkt dem Licht ausgesetzt sind; z.B. Arme oder Beine. In einigen Fällen kann ein Merkelzellkarzinom auch als plaqueförmige Variante auftreten.

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Diagnose:

Wie erkennt man ein Merkelzellkarzinom?

Besteht der Verdacht eines Merkelzellkarzinoms wird der Arzt dich in der Regel zu deiner aktuellen persönlichen und familiären Krankengeschichte (Anamnese) befragen und gründlich untersuchen. Bei auffälligen Hautveränderungen wird normalerweise eine Untersuchung mit einem Dermatoskop (eine spezielle Lupe mit eingebauter Lampe) erfolgen, um Auffälligkeiten besser erkennen zu können. Zusätzlich werden bildgebende Verfahren wie ein MRT, eine Ultraschalluntersuchung sowie ein CT (Computertomographie) angeordnet, um herauszufinden, ob der Tumor bereits Metastasen (Tochtergeschwülste) in Nachbarorgane oder Lymphknoten gebildet hat. Die endgültige Diagnose erfolgt ausschließlich nach Entnahme einer Biopsie (Gewebeprobe), die anschließend histologisch (unter dem Mikroskop) untersucht und bestätigt wird. Achtung: Dieser Krebs ist nicht zu verwechseln mit dem schwarzen Hautkrebs, dem Melanom.

Beispielbilder:

So sieht ein Merkelzellkarzinom aus

Ursachen:

Wie entsteht ein Merkelzellkarzinom?

Die genaue Ursache, warum es zur Entstehung des Merkelzellkarzinoms kommt, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es wurden allerdings bestimmte Faktoren identifiziert, die das Risiko für die Entstehung dieser Art des Hautkrebses erhöhen können. Zu den Risikofaktoren gehören:

  • Langfristige Sonnenaussetzung und häufige Sonnenbrände, insbesondere bei älteren Menschen über 50 oder 60 Jahren.
  • Ein geschwächtes Immunsystem (z.B. durch chronische Immunsuppression, HIV-Infektion).
  • Das Merkelzellpolyomavirus (MCV), das in einigen Fällen des Merkelzellkarzinoms nachgewiesen werden konnte.
 

Insgesamt kann man davon ausgehen, dass das Merkelzellkarzinom durch eine Kombination dieser Risikofaktoren beeinflusst wird.

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Ansteckung:

Ist ein Merkelzellkarzinom ansteckend?

Nein, das Merkelzellkarzinom ist nicht ansteckend und lässt sich nicht auf andere Menschen übertragen. Tumorzellen sind nicht infektiös oder werden durch eine Infektion übertragen.

Komplikationen:

Ist ein Merkelzellkarzinom gefährlich?

Ja, bei dem Merkelzellkarzinom handelt es sich zwar um einen seltenen, aber sehr aggressiven Krebs. Bleibt dieser lange Zeit unentdeckt, kann er schnell in umliegendes Gewebe einwachsen und streuen (Metastasen bilden). Das bedeutet, dass Krebszellen andere Organe wie Lymphknoten, Leber, Lunge, Gehirn oder auch Knochen befallen können und dort weitere Tumore bilden. Bleibt das Merkelzellkarzinom unbehandelt oder ist es schon sehr fortgeschritten, führt es in der Regel immer zum Tod. Daher ist es besonders wichtig, bei auffälligen Hautveränderungen umgehend einen Dermatologen aufzusuchen, da eine frühzeitige Diagnose die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung erhöht.

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Therapie:

Was kann man gegen ein Merkelzellkarzinom tun?

Ist die Diagnose eines Merkelzellkarzinoms bestätigt, muss es schnellstmöglich entfernt werden. Dies geschieht in der Regel operativ. Hierbei wird der Tumor großflächig mit einem bestimmten Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe entfernt. Hat der Tumor bereits Lymphknoten befallen, müssen diese ebenfalls entfernt werden. Haben die Krebszellen zusätzlich bereits andere Organe erreicht, ist eine Heilung oft nicht mehr möglich. Zusätzlich zur operativen Therapie erfolgt abhängig vom Stadium der Erkrankung oft auch eine Chemotherapie, Immuntherapie oder Strahlentherapie. Die Prognose, ob der Hautkrebs heilbar ist, ist abhängig davon, wie früh das Merkelzellkarzinom erkannt wird und wie weit es bereits in umliegendes Gewebe eingewachsen ist. Es empfiehlt sich daher immer verdächtige Hautveränderungen regelmäßig beim Hautarzt kontrollieren zu lassen.

Nach der Entfernung des Merkelzellkarzinoms sollte in jedem Fall über einen Zeitraum von 5 Jahren eine regelmäßige Nachkontrolle auf neuen Hautkrebs stattfinden. Außerdem sollten Patienten direkte Sonneneinstrahlung meiden und täglich einen hohen Lichtschutzfaktor verwenden.

Wirkstoffe:

Was hilft gegen ein Merkelzellkarzinom?

  • Avelumab
  • Bleomycin
  • Methotrexat

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Über den Autor
Dr. med. Marta Berger ist Fachärztin für Dermatologie und spezialisiert auf die Bereiche Telemedizin, ästhetische Dermatologie, Dermatochirurgie und Lasertherapie.
Quellangaben
Altmeyer, P.: Merkelzellkarzinom (25.09.2022) Abgerufen am 02.09.2023 von www.altmeyers.org
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