Glykolsäure

Auch bekannt als: Glycolsäure, Hydroxyessigsäure, Hydroxyethansäure, Glycolic acid, alpha-Hydroxysäure (AHA)

Definition:

Was ist Glykolsäure?

Auch: Glycolsäure, Hydroxyessigsäure, Hydroxyethansäure, Glycolic acid, alpha-Hydroxysäure (AHA)

Glykolsäure aus der Gruppe der Keratolytika (hornhautlösend) findet seinen therapeutischen Einsatz in der Behandlung von Akne, zur Verbesserung des Hautbildes oder bei Verhornungsstörungen. Es ist in unterschiedlichen Konzentrationen von 8, 15, 20, 35, 50 und 70% erhältlich. Sie kann sowohl als chemisches Peeling als auch in Form von Cremes, Lotionen, Gels oder Lösungen angewendet werden, je nach therapeutischem Ziel. In der täglichen Hautpflege hilft sie abgestorbene Hautzellen zu entfernen und fördert die Regenerierung der Haut.

Indikatoren: Für was wird Glykolsäure eingesetzt? 

Glykolsäure wird in der Dermatologie normalerweise als chemisches Peeling eingesetzt, kann aber auch zur täglichen Hautpflege in Form von Gels, Cremes, Lösungen oder Lotionen verwendet werden. Sie wird unter anderem bei folgenden Hauterkrankungen angewendet:

Wirkstoffklasse:

Zu welcher Stoffgruppe gehört Glykolsäure?

Die Glykolsäure gehört zu der Gruppe der alpha-Hydroxysäuren (AHA) und hat eine keratolytische d.h. hornhautlösende Wirkung. 

 

Wirkungsweise:

Wie wirkt Glykolsäure ?

Alte, abgestorbene Hautzellen lassen sich durch die Anwendung mit Glykolsäure entfernen und die Bildung neuer Hautzellen bzw. die Regenerierung der Haut wird angeregt. Sie führt zu einer längerfristigen Hydration der Haut und zu einer Verbesserung des Hautbildes. Die Haut erscheint glatter, feiner und Hyperpigmentierungen (Pigmentflecken) werden reduziert.

 

Nebenwirkungen:

Welche Nebenwirkungen können in der Behandlung mit Glykolsäure auftreten?

Unter der Behandlung von Glykolsäure kann es insbesondere bei hohen Konzentrationen zu Rötungen, Schwellungen, Brennen, Juckreiz und Schuppenbildung kommen. Außerdem ist die Haut durch die schälende Wirkung der Glykolsäure lichtempfindlicher. Es sollte daher unbedingt ein täglicher Sonnenschutz angewendet werden. Zusätzlich kann es zu Hypo-/Hyperpigmentationen in Folge eines chemischen Peelings kommen. Allgemein ist die Glykolsäure aber gut verträglich.

Anwendung & Dosierung:

Wie wird Glykolsäure verwendet?

Niedrig dosierte Konzentrationen der Glykolsäure von 5-15% finden sich in der Regel in Cremes/Gel oder in Lotionen und können vom Patienten selbst aufgetragen werden. In der Regel werden diese 1-2 täglich dünn auf die erkrankten Hautareale aufgetragen. Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Erkrankung und kann individuell variieren.

Konzentrationen von über 50% werden in der Regel für Gesichtsbehandlungen, wie einem chemischen Peeling (Fruchtsäure Peeling) verwendet. Sie eigenen sich in der Regel nicht für den Eigengebrauch zuhause, sondern werden vom Arzt appliziert. Normalerweise werden chemische Peelings bei der Behandlung von Akne oder Hyperpigmentationen (Pigmentflecken) verwendet. Die Einwirkdauer beträgt hier 1-2 min und kann bis auf max. 5 min gesteigert werden, bevor sie wieder entfernt wird. Dies hat einen schälenden/peelenden Effekt der Haut zur Folge. Ein chemisches Peeling mit Glykolsäure sollte alle 2-4 Wochen wiederholt werden und benötigt um die 6-8 Behandlungen.

 

Kontraindikation:

Wann darf Glykolsäure nicht verwendet werden?

Besteht eine bekannte Überempfindlichkeit oder ist die Haut besonders trocken, sollte Glykolsäure nicht angewendet werden. Außerdem sollte sie nicht in Kombination mit Salicylsäure oder mit wirkungsähnlichen Präparaten wie z. B. Isotretinoin verwendet werden.

Wichtige Hinweise für Patienten:

  • Da es unter der Behandlung von Glykolsäure zu erhöhter Lichtempfindlichkeit der Haut kommt, sollte täglich ein Sonnenschutz benutzt werden. 
  • Allgemein ist Glykolsäure gut verträglich.

Ähnliche Wirkstoffe:

Autor _ Hautarzt Dr. F. Pfeifer

Autor

Verfasst von Dr. Frederic Pfeifer

Dr. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.

Quellangaben
  • Altmeyer, P.: Glykolsäure (03.11.2017) | Abgerufen am 01.02.2023 auf www.altmeyers.org
  • Altmeyer, P.: Chemical Peeling (24.10.2017) | Abgerufen am 01.02.2023 auf www.altmeyers.org 
  • Pharmazeutische Zeitung: "AHA Effekt" und Identität von Glykolsäure (07.05.2001) | Abgerufen am 01.02.2023 auf www.pharmazeutische-zeitung.de 
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