Ödem

Auch bekannt als: Oedema

ICD-Code: R60.9
Woman's leg is edema (swelling) after cancer treatment.
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Definition:

Was ist ein Ödem?

Bei einem Ödem handelt es sich um eine übermäßige Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe. Infolgedessen kommt es zu Schwellungen insbesondere im Bereich der Beine, den Füßen, den Armen, den Händen oder um die Augen. Ein Ödem kann verschiedene Ursachen haben. Oft ist eine bestehende Grunderkrankung wie beispielsweise eine Herz, Leber oder Nierenerkrankung verantwortlich für die Entstehung. Die Behandlung erfolgt in der Regel konservativ, also nicht chirurgisch oder operativ. Solltest Du unter einem Ödem leiden, solltest Du dieses immer fachärztlich abklären lassen.

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Symptome:

Wie sieht ein Ödem aus?

Typisch für ein Ödem sind Schwellungen, die in verschiedenen Körperbereichen auftreten können. Am häufigsten zeigen sie sich jedoch in den Beinen oder Füßen. Diese Schwellungen können je nach Schweregrad individuell variieren. Im Vergleich zu Schwellungen durch Venenprobleme sind Ödemschwellungen oft weicher und können einen Abdruck hinterlassen, wenn man darauf drückt (sogenanntes „Pitting-Ödem“). Die Haut über den geschwollenen Bereichen kann gespannt und glänzend wirken. Bei länger bestehenden Ödemen kann die Haut dicker und von Hyperpigmentierungen begleitet sein. Außerdem sind Rötung und Überwärmung möglich, ebenso wie ein erhöhtes Risiko für Infektionen und Geschwüre. Ist nur eine Körperseite betroffen, kann eine Asymmetrie im Vergleich zur gesunden Körperseite auftreten. Zusätzlich können Symptome abhängig von der Ursache des Ödems auftreten. Dazu gehören Atemnot bei Herzinsuffizienz oder verringerte Urinproduktion bei Nierenerkrankungen. 

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Diagnose:

Wie erkennt man ein Ödem?

Ein Ödem erkennen wir Fachärzte an seinem typischen Aussehen bereits anhand einer Blickdiagnose. Nichtsdestotrotz wird Dein Arzt Dich zuvor ausführlich körperlich untersuchen und mit Dir Deine bisherige Krankengeschichte (Anamnese) besprechen. So lassen sich ggf. bereits erste Rückschlüsse zur Entstehung des Ödems finden wie zum Beispiel durch Nieren-, Leber- oder Herzprobleme. Zusätzlich kann er eine Ultraschalluntersuchung, einen Bluttest oder eine Urinuntersuchung anordnen. Hiermit lässt sich die genaue Ursache und die Form des Ödems feststellen. Das ist die Grundlage, um anschließend eine adäquate Therapie einzuleiten. 

Beispielbilder:

So sieht ein Ödem aus

Ursachen:

Wie entsteht ein Ödem?

Die Ursache für ein Ödem ist eine Funktionsstörung des Flüssigkeitshaushalts im Körper, sodass Flüssigkeit nicht richtig abfließen oder verteilt werden kann. Das Flüssigkeitssystem des Körpers, einschließlich des Herz-Kreislauf- und des Lymphsystems, ist unter anderem für die Regulation des Flüssigkeitshaushalts verantwortlich. Auch der Abtransport von Abfallprodukten und Toxinen aus dem Gewebe gehört dazu. Ist dieser Prozess nun gestört, kann es zu Flüssigkeitsansammlungen führen, die als Schwellungen oder Ödeme sichtbar werden. 

Die Ursachen für die Entstehung eines Ödems sind sehr vielfältig:

  • Herzinsuffizienz: Das Herz ist nicht in der Lage, ausreichend Blut zu pumpen, was zu Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen und Füßen führt. 
  • Nierenprobleme: Eine verminderte Nierenfunktion kann dazu führen, dass überschüssige Flüssigkeit und Abfallstoffe nicht ausreichend aus dem Körper entfernt werden. 
  • Lebererkrankungen: Eine Leberzirrhose kann zu einem erhöhten Druck in den Blutgefäßen führen, wodurch Flüssigkeit in das Gewebe austritt. 
  • Venöse Insuffizienz: Die Venen in den Beinen sind nicht in der Lage, das Blut effektiv zum Herzen zurückzupumpen, was zu Flüssigkeitsansammlungen führt. 
  • Lymphödem: Eine spezielle Form des Ödems, bei dem die Lymphflüssigkeit aufgrund einer Funktionsstörung des Lymphsystems nicht richtig abfließen kann. Dies kann genetisch bedingt (primäres Lymphödem) oder durch Verletzungen des Lymphsystems (sekundäres Lymphödem) verursacht sein. Ursachen für ein sekundäres Lymphödem sind: 
  • Chirurgische Eingriffe (Entfernung von Lymphknoten) 
  • Strahlentherapie 
  • Infektionen (Entzündungen der Haut oder Lymphknoten) 
  • Verletzungen und Traumata 
  • Parasiten oder Würmer (z. B. Filariose) 
  • Allergische Reaktionen: Können zu lokalen oder systemischen Schwellungen führen. 
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Kortikosteroide, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und einige Blutdruckmedikamente können Ödeme verursachen. 

 

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Ansteckung:

Ist ein Ödem ansteckend?

Nein, ein Ödem ist nicht ansteckend. Es ist keine Infektionskrankheit und wird weder durch Bakterien noch durch andere Erreger verursacht. Es ist das Ergebnis einer Schwellung, die durch die Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe entsteht. 

Komplikationen:

Ist ein Ödem gefährlich?

Ein Ödem an sich ist in der Regel keine gefährliche Erkrankung, allerdings wird es häufig als kosmetisch störend empfunden. Die Schwere des Leidensdrucks kann von Patient zu Patient variieren und ist abhängig vom Grad der Erkrankung. Ein Ödem kann mitunter Schwellungen, Schmerzen und Verhärtungen der Haut verursachen, was infolgedessen die Beweglichkeit einschränken kann. In einigen Fällen kann es zu weiteren Problemen führen, wie einer gesteigerten Infektanfälligkeit durch das gestaute Gewebe. Bei bestimmten Ursachen wie Herz-, Nieren- oder Lebererkrankungen kann ein Ödem ein Anzeichen für eine schwerwiegendere Grunderkrankung sein. Daher ist eine rechtzeitige Diagnose wirklich wichtig, um die negativen Auswirkungen so weit wie möglich zu minimieren und die zugrunde liegende Ursache zu behandeln. 

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Therapie:

Was kann man gegen ein Ödem tun?

Ziel in der Behandlung eines Ödems ist es, die Symptome zu lindern, Schwellungen zu reduzieren, Komplikationen zu verhindern. Die Therapie erfolgt in der Regel konservativ, also ohne operativen Eingriff, und richtet sich nach der zu behandelnden Grunderkrankung. Hier kommen zusätzlich folgenden Maßnahmen zum Einsatz: 

Herzerkrankungen: Bei Herzinsuffizienz können ACE-Hemmer, Betablocker und Aldosteronantagonisten eingesetzt werden, um die Herzleistung zu verbessern und die Flüssigkeitsretention zu reduzieren.  

Nierenerkrankungen: Neben Diuretika und blutdrucksenkenden Medikamenten kann eine gesunde Ernährung, die den Eiweiß-, Salz- und Kaliumgehalt reguliert, notwendig sein. In fortgeschrittenen Fällen kann eine Dialyse oder Nierentransplantation erforderlich sein. 

Lebererkrankungen: Im Falle einer Leberzirrhose können ebenfalls Diuretika und sowie eine salzarme Diät helfen, das Ödem zu reduzieren.  

Lymphödeme: Hier sind neben der Kompressionstherapie und manuellen Lymphdrainage auch spezifische Übungen und Hautpflege zur Vermeidung von Infektionen wichtig. In schweren Fällen können chirurgische Eingriffe zur Verbesserung des Lymphabflusses in Betracht gezogen werden. 

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Über den Autor
Dr. med. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.
Quellangaben

Altmeyer, P.: Ödem (06.01.2024) Abgerufen am 15.06.2024 auf www.altmeyers.org  

 

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