Windpocken

Varizellen

ICD-Code: B01

Definition:

Was sind Windpocken?

Auch: Varizellen, VZV, HHV-3, chickenpox, Varizella Zoster Virus

Windpocken (Varizellen) sind eine hoch ansteckende Infektion, die durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Die Erkrankung betrifft überwiegend Kinder und zeigt sich durch stark juckende Pusteln, Pappeln und Bläschen (den sogenannten Pocken). Die Erkrankung verläuft in der Regel mild.

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Überblick: 5 Fakten über Windpocken

  1. Überwiegend sind Kinder vom Varizella-Zoster-Virus betroffen. Erwachsene, die erkranken, erleiden in der Regel einen schwereren Verlauf.
  2. Varizellen beginnen zentral am Rumpf, Gesicht und Kopfhaut und breiten sich dann über den ganzen Körper verteilt aus.
  3. Das Varizella Zoster Virus verbleibt auch nach überstandener Erkrankung im Körper und kann zu einem späteren Zeitpunkt reaktiviert werden.
  4. Windpocken heilen normalerweise innerhalb von 2 Wochen aus.
  5. Die Ansteckung endet, sobald alle Bläschen, Papeln und Pusteln verkrustet sind.

Symptome:

Wie sehen Windpocken aus?

In der Regel zeigen sich erste Symptome einer Varizellen-Infektion circa zwei Wochen nach der Ansteckung mit dem Erreger. Die Infektion verläuft in der Regel in mehreren Phasen. Sie beginnt mit einer prodromalen Phase, den sogenannten unspezifischen Frühsymptomen. Darunter fallen allgemeine Krankheitszeichen wie Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit. Nach 2–3 Tagen kommt es zur nächsten Phase – dem Exanthem, also dem Hautausschlag. Der Körper ist nun übersät mit etwa 200–250 stark juckenden Pusteln, Bläschen und Papeln. Diese befinden sich besonders zentral am Gesicht, Oberkörper oder auch auf der Kopfhaut, verteilen sich dann aber über den ganzen Körper bis hin zu Armen und Beinen. Ebenso kann die Mundschleimhaut und die Genitalschleimhaut befallen sein. Handinnenflächen und Fußsohlen sind normalerweise nicht betroffen. Es kann auch zum Austreten von klarer Flüssigkeit kommen, die dann verkrustet. Die Kruste fällt in der Regel von selbst innerhalb von 1–3 Wochen ab. Solltest Du oder Dein Kind an den genannten Symptomen leiden, wende Dich gerne per App über unsere Online-Hautarztpraxis an unsere Hautfachärzt:innen. Dort erhältst Du 24/7 in nur wenigen Stunden eine kompetente Diagnose inklusive Therapieplan & Privatrezept direkt zu Dir nach Hause.

 

Komplikationen:

Sind Windpocken gefährlich?

Normalerweise heilen Windpocken komplikationslos. Es kann aber unter Umständen zu längerfristigen Hautverfärbungen führen, beispielsweise einer heller oder dunkler Färbung der erkrankten Stelle. Chronisch kranke Patienten, Schwangere oder beispielsweise Kinder über 12 Jahren sind einem größeren Risiko ausgesetzt, einen schweren Verlauf zu erleiden. Bei einer schweren Varizellen-Infektion, besonders bei sehr hohem Fieber länger als eine Woche, kann es unter Umständen zu Lungenentzündungen, Leberentzündungen oder auch zu einer Gehirnentzündung kommen. 

 

Ursachen:

Wie entstehen Windpocken?

Der auslösende Krankheitserreger ist der Varizella-Zoster-Virus oder auch Human Herpes Virus Type 3. Dieser wird vor allem über, wie der Name „Wind“ schon sagt, Tröpfcheninfektionen oder über direkten Haut-zu-Haut-Kontakt zu infizierten Personen übertragen, kann aber auch bei Schwangeren über die Plazenta auf das Kind übertragen werden. Varizellen sind besonders ansteckend kurz vor Ausbruch des Hautausschlags, als auch ca. 5 Tage nach Auftreten dessen. 

Diagnose:

Wie erkennt man Windpocken?

Die Diagnose ist in der Regel basierend auf den spezifischen Eigenschaften und Auftreten der Erkrankung ziemlich eindeutig. Daher reicht meist eine Blickdiagnose. In speziellen Fällen, wenn kein Hautausschlag auftritt, aber eine Varizellen-Infektion vermutet wird, kann eine Diagnosesicherung mithilfe eines PCR-Tests, einer Blutuntersuchung oder einer Viruskultur im Labor angeordnet werden.

 

Therapie:

Was kann man bei Windpocken tun?

Ziel der Behandlung ist es, die Symptome zu lindern. Vor allem der Juckreiz ist ein lästiges Symptom, den man mit kalten Kompressen, lauwarmen Bädern, oberflächlichen Lotionen oder Gelen lindern kann. Hilft dies nur bedingt, kann man zu oralen Antihistaminika (Allergietabletten) greifen. Fieber und Schmerzen können mit Paracetamol behandelt werden. Wichtig ist hier zu beachten, dass Aspirin unbedingt vermieden werden sollte, da es besonders bei Kindern Aciclovir. Über unsere Online-Hautarztpraxis erhältst Du in nur wenigen Stunden eine kompetente Diagnose inklusive individuellen Therapieplan & Privatrezept direkt zu Dir nach Hause, solltest Du an Windpocken oder einer anderen Hauterkrankung leiden und fachärztliche Hilfe benötigen.

 

Prävention:

Warum gegen Windpocken impfen?

Durch die Windpocken-Impfung kann eine Infektion mit dem hochansteckenden Varizella-Zoster-Virus verhindert werden, das bei Erwachsenen schwerwiegende Folgen haben kann. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Basisimpfung gegen Windpocken für alle Kinder von 11 Monaten bis zum 17. Lebensjahr. Zudem wird Frauen, die noch nicht an Windpocken erkrankt sind und einen Kinderwunsch haben, eine Nachimpfung empfohlen, da während einer Schwangerschaft ein besonderes Risiko besteht.

 

Wirkstoffe:

Was hilft bei Windpocken?

Autorin Dr. med. Sandra Fleckenstein

Autor

Verfasst von Dr. Med. Sandra Fleckenstein

Dr. med. Sandra Fleckenstein ist Fachärztin für Kinder - und Jugendmedizin und unsere Spezialistin für Kinderhauterkrankungen.

Quellangaben
  • Amboss GmbH; Kapitel: Chickenpox; Kapitel | zuletzt aktualisiert am: 13.12.2022 | Abgerufen am 07.01.23 auf www.amboss.com
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