Definition:
Was ist Gonorrhoe?
Gonorrhoe, umgangssprachlich auch Tripper genannt, ist eine sexuell übertragbare Infektion (STI), die durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae verursacht wird. Sie betrifft vor allem die Schleimhäute der Genitalien, des Rektums, der Augen und des Rachens. Typischerweise zeigen sich Schmerzen beim Wasserlassen, eitriger Ausfluss sowie Entzündungen. Häufig kann die Erkrankung aber auch asymptomatisch verlaufen, sodass die Infektion so unbehandelt verbreitet wird. Die Behandlung erfolgt normalerweise aus einer Kombinationstherapie zweier Antibiotika. Je früher eine Therapie eingeleitet wird, desto besser stehen die Chancen, schwere Komplikationen zu vermeiden.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.
Symptome:
Wie sieht Gonorrhoe aus?
Die Symptome bei einer Infektion mit dem Tripper können individuell stark variieren. Gerade Frauen haben häufig einen asymptomatischen Verlauf, was bedeutet, dass sie keine Symptome aufweisen. Die Inkubationszeit, also die Zeit nach Ansteckung mit dem Bakterium bis hin zum Auftreten erster Symptome, beträgt ca. 2-7 Tage. Generell können sich aber folgende Symptome zeigen:
Beim Mann:
- Entzündungen der Harnröhre und Schmerzen beim Wasserlassen
- (eitriger) grünlich/schleimiger Ausfluss aus der Harnröhre
- Schmerzen oder Schwellungen im Hodenbereich
Bei Frauen:
- Vaginaler Ausfluss (Eiter)
- Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
- Schmerzen im Unterleib
- Schmierblutungen
Weiterhin kann Gonorrhoe zu Symptomen im Analbereich führen. Diese sind vor allem:
- Rektaler Ausfluss
- Schmerzen oder Juckreiz im Rektalbereich
- Schmerzen beim Stuhlgang
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Diagnose:
Wie erkennt man einen Tripper?
Gonorrhoe wird in der Regel aus einer Kombination von klinischen Untersuchungen, Bluttests und mikrobiologischen Tests diagnostiziert. Zusätzlich wird dein Arzt dich ausführlich körperlich untersuchen und mit dir deine aktuelle Krankengeschichte (Anamnese) besprechen, so lassen sich ggf. erste Rückschlüsse wie es zu der Infektion kam ziehen, beispielsweise durch sexuelle Aktivitäten und ungeschützten Geschlechtsverkehr. Um die Diagnose Tripper zu bestätigen wird dein Arzt einen Abstrich, bei Frauen am Gebärmutterhals und bei Männern von der Harnröhre, nehmen um den Erreger N.gonorrhoeae nachweisen zu können. Eine weitere diagnostische Methode ist die Urinprobe. Außerdem ist es möglich, dass dein Arzt eine Rektoskopie/Proktoskopie durchführt. Hierbei wird ein sogenanntes Proktoskop (ein schmales Rohr mit einer Lichtquelle) verwendet, um den Analkanal zu untersuchen und ggf. entzündliche Veränderungen der Rektumschleimhaut zu identifizieren.
Ursachen:
Wie entsteht Tripper?
Gonorrhoe wird durch eine Ansteckung mit dem Bakterium Neisseria gonorrhoeae verursacht. Diese Bakterienart infiziert ausschließlich Menschen. Ein Tripper wird vor allem durch direkten sexuellen Hautkontakt beim vaginalen oder analen Geschlechtsverkehr oder beim Oralverkehr mit infizierten Personen übertragen. Die Bakterien können über offene Schleimhäute oder kleine Hautverletzungen sehr leicht in den Körper bzw. den Blutkreislauf gelangen und sich von dort aus über den gesamten Körper verteilen und so verschiedene Organe infizieren. Gonorrhoe kann aber auch bei Schwangeren während der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden, was Augeninfektionen oder weitere schwere Infektionen zur Folge haben kann.
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Ansteckung:
Ist Tripper ansteckend?
Ja, Gonorrhoe ist eine hochgradig sexuell übertragbare Infektionskrankheit (STI). Sie wird normalerweise von Mensch zu Mensch durch sexuellen Kontakt (Kontakt mit Körperflüssigkeiten) übertragen. Dies geschieht vor allem durch ungeschützten vaginalen und analen Geschlechtsverkehr sowie Oralverkehr. Außerdem kann Gonorrhoe von einer schwangeren Frau auf ihr ungeborenes Kind übertragen werden. Die beste Möglichkeit, sich vor Gonorrhoe zu schützen, ist daher die Verwendung von Kondomen.
Komplikationen:
Ist Tripper gefährlich?
Wird Gonorrhoe nicht rechtzeitig behandelt oder bleibt unbehandelt kann dies zu schweren bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen, denn verbleiben die Bakterien im Blutkreislauf können sie eine Vielzahl an Organen befallen und so verschieden starke Komplikationen auslösen. Diese sind vor allem:
- Bei Frauen: Entzündungen der Gebärmutter, Eileiter und des Gebärmutterhalses. Diese Komplikationen können langfristig zu Unfruchtbarkeit, Eileiterschwangerschaften oder chronischen Schmerzen führen. Außerdem ist es möglich, dass das Bakterium N.gonorrhoeae im schlimmsten Fall Hirnhautentzündungen (Meningitis) oder Herzentzündungen (Endokarditis) verursacht.
- Beim Mann: Entzündungen der Harnröhre, des Hodens, des Nebenhodens und der Prostata. Auch dies kann unter Umständen zu Unfruchtbarkeit und Schmerzen führen. Ebenso sind Hirnhautentzündungen (Meningitis) und Herzentzündungen (Endokarditis) möglich.
- Schwangere Frauen können die Infektion auf ihr Neugeborenes während der Geburt übertragen, was zu schweren Infektionen führen kann.
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Therapie:
Was kann man gegen Gonorrhoe tun?
Besonders wichtig bei der Behandlung der Gonorrhoe ist der schnelle Therapiebeginn, um schwere bis lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden und die Heilungsaussichten zu verbessern. Die Dauer der Behandlung kann individuell variieren und hängt vom Schweregrad der Erkrankung sowie vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. In der Regel beträgt die Behandlung aber mehrere Tage oder in schweren Fällen zwischen 2-3 Wochen.
Medikamente erster Wahl sind hier vor allem Antibiotika mit dem Wirkstoff Ceftriaxon in Kombination mit Azithromycin. Aufgrund der zunehmenden Antibiotikaresistenz des Bakteriums N.gonorrhoeae ist es wichtig, die Behandlung sorgfältig zu wählen, um sicherzustellen, dass die Infektion wirksam bekämpft wird. Das Antibiotikum sollte daher unbedingt wie verordnet eingenommen werden, auch wenn die Symptome bereits verschwunden sind. Besonders wichtig ist außerdem, dass sexuelle Partner von infizierten Patienten ebenfalls auf Gonorrhoe getestet und bei positivem Befund ebenfalls mitbehandelt werden. Grundsätzlich kann die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr die Übertragungswahrscheinlichkeit von Gonorrhoe und anderen Geschlechtskrankheiten deutlich verringern.
Wirkstoffe:
Was hilft gegen Gonorrhoe?
- Azithromycin
- Ceftriaxon
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Altmeyer, P.: Gonorrhoe (23.04.2021) | Abgerufen am 16.12.2023 auf www.altmeyers.org