Syphilis

Auch bekannt als: Lues, Morbus Schaudinn

ICD-Code: A53.9
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Definition:

Was ist Syphilis?

Syphilis ist eine sexuell übertragbare Infektionskrankheit (STI), die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Die Erkrankung verläuft in verschiedenen Stadien und kann unbehandelt zu schwerwiegenden und lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika ist daher besonders wichtig. Typisch für Syphilis ist die Ausbildung von Geschwüren, Hautausschlägen, allgemeinen Krankheitsanzeichen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie neurologischen Störungen. Männer, die Sex mit anderen Männern haben (MSM) sind deutlich häufiger von Syphilis betroffen.

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Symptome:

Wie sieht Syphilis aus?

Eine Infektion mit Syphilis verläuft – wenn sie unbehandelt bleibt – in vier verschiedenen Stadien. Dabei wechseln sich akute Erkrankungsphasen, mit ausgeprägten Symptomen, mit symptomfreien Phasen (Latenzphasen) ab. Eine latente Phase (symptomfreie) Phase kann unter Umständen jahrelang sein, bevor erneute Symptome auftreten. Man unterscheidet im folgenden zwischen:

  • Primäre Syphilis/Frühsyphilis: In diesem Stadium treten erste Symptome ungefähr 2–3 Wochen nach Ansteckung auf. Es entwickelt sich ein schmerzloses Geschwür mit hartem Rand, auch ,,Syphilis- oder Luesgeschwür’’ genannt. Es entsteht in der Regel an der Stelle am Körper, wo der Erreger in den Körper eingedrungen ist. Das geschieht meist im Genitalbereich, im Mund oder am Anus. Begleitet wird das Geschwür von einer Schwellung der nahegelegenen Lymphknoten. Außerdem kommt es zum Austreten einer farblosen Flüssigkeit aus dem Geschwür, die hochansteckend ist. Grundsätzlich ist Syphilis im Anfangsstadium am meisten ansteckend. Das Geschwür heilt normalerweise innerhalb weniger Wochen von selbst ab.
 
  • Sekundäre Syphilis: Nach Abheilen des Geschwürs (nach ca. 8 Wochen) breitet sich der Erreger im zweiten Stadium über das Blut und den Lymphbahnen im ganzen Körper aus. Es kommt zu Hautausschlägen, Schleimhautveränderungen, geschwollenen Lymphknoten, Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Abgeschlagenheit. Nach diesem Stadium kann es zu einer symptomfreien Phase (Latenzphase) kommen, in der Patienten oftmals jahrelang ohne Symptome sind.
 
  • Tertiäre Syphilis/Spätsyphilis: Dieses Stadium tritt in der Regel nach 3 bis 5 Jahren auf, wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt. Hier kann es zu schwerwiegenden und lebensbedrohlichen Komplikationen kommen. Dazu gehören gefährliche Komplikationen am Herzen, den Augen, dem Nervensystem, den Knochen und vielen weiteren Organen. Außerdem kommt es zur Ausbildung gummiartig verhärteter Knoten, auch Gummen genannt. Diese befinden sich unter anderem an den Knochen, der Unterhaut und den Organen.
 
  • Neurosyphilis: Bleibt die Syphilis weiter unbehandelt oder wird nur unzureichend behandelt, kann sie in das letzte Stadium, die sogenannte Neurosyphilis, übergehen. Dies geschieht normalerweise nach einer erneuten Latenzphase (symptomfreie Phase) von ca. 10–20 Jahren. Hier haben sich die Bakterien über das gesamte Nervensystem (Gehirn, Rückenmark) ausgebreitet. Als Folge davon kommt es zu schweren neurologischen Komplikationen wie beispielsweise Lähmungen, Gedächtnisverlust, Persönlichkeitsveränderungen, Hör- und Sehstörungen, Demenz oder Gefühlsstörungen.
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Diagnose:

Wie erkennt man Syphilis?

Syphilis wird in der Regel aus einer Kombination von klinischen Untersuchungen, Bluttests und eventuell durch bildgebende Verfahren diagnostiziert. Zusätzlich wird dein Arzt dich ausführlich körperlich untersuchen und mit dir deine aktuelle Krankengeschichte (Anamnese) besprechen. So lassen sich erste Rückschlüsse ziehen, wie es zu der Infektion kommen konnte – beispielsweise durch sexuelle Aktivitäten und ungeschützten Geschlechtsverkehr. Zusätzlich wird dein Arzt eine Blutuntersuchung anordnen, um festzustellen, ob sich spezielle Antikörper gegen das Treponema-pallidum-Bakterium im Blut nachweisen lassen. Hier gibt es verschiedene Bluttests, die allesamt durchgeführt werden sollten, um die Diagnose Syphilis zu bestätigen. Besteht die Vermutung, dass sich die Syphilis auf das Nervensystem ausgebreitet hat (Neurosyphilis) kann unter Umständen Nervenwasser am Rückenmark entnommen werden, um Treponema-pallidum-Bakterien nachweisen zu können.

Beispielbilder:

So sieht Syphilis aus

Ursachen:

Wie entsteht Syphilis?

Syphilis wird durch eine Ansteckung mit dem Bakterium Treponema pallidum verursacht. Diese Bakterienart infiziert ausschließlich Menschen. Syphilis wird vor allem durch direkten sexuellen Hautkontakt beim vaginalen, analen Geschlechtsverkehr oder beim Oralverkehr mit infizierten Menschen übertragen. Die Bakterien können über offene Schleimhäute oder kleine Hautverletzungen sehr leicht in den Körper bzw. den Blutkreislauf gelangen und sich von dort aus über den gesamten Körper verteilen und so verschiedene Organe infizieren. Syphilis kann aber auch bei Schwangeren über die Plazenta auf das Kind übertragen werden (kongenitale Syphilis), was zu schweren Fehlbildungen, Entwicklungsstörungen oder zum Tod des ungeborenen Kindes führen kann.

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Ansteckung:

Ist Syphilis ansteckend?

Ja, Syphilis ist eine sexuell übertragbare Infektionskrankheit (STI). Sie wird normalerweise von Mensch zu Mensch durch sexuellen Kontakt übertragen. Dies geschieht vor allem durch ungeschützten vaginalen und analen Geschlechtsverkehr sowie Oralverkehr. Außerdem kann Syphilis von einer schwangeren Frau auf ihr ungeborenes Kind übertragen werden. Der beste Schutz vor der sexuell übertragbaren Krankheit ist daher die Verwendung von Kondomen.

Komplikationen:

Ist Syphilis gefährlich?

Wird Syphilis nicht rechtzeitig behandelt oder bleibt unbehandelt, kann dies zu schweren bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Verbleibt die Infektion im Blutkreislauf, kann sie eine Vielzahl an Organen befallen und so verschieden starke Komplikationen auslösen. Diese sind vor allem:

  • Neurologische Komplikationen: Hirnhautentzündung (Meningitis), Neurosyphilis (Lähmungen, Sehstörungen, Gedächtnisverlust).
  • Herz-Kreislauf-Komplikationen: Schwere Herzerkrankungen wie z.B. Herzmuskelentzündungen oder ein Aortenaneurysma (Ausstülpung an der Hauptschlagader).
  • Augenprobleme: Sehstörungen, Entzündungen, Erblindung.
  • Hautgeschwüre und Warzen.
  • Gelenk- und Knochenentzündungen
  • Kongenitale Syphilis: Übertragung der Erkrankung auf das ungeborene Kind, was zu schweren Fehlbildungen, Entwicklungsstörungen oder zum Tod des Kindes führen kann.
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Dr. Frederic Pfeifer
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Therapie:

Was kann man gegen Syphilis tun?

Besonders wichtig bei der Behandlung der Syphilis ist der schnelle Therapiebeginn, um schwere bis lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden und die Heilungsaussichten zu verbessern. Die Dauer der Behandlung kann individuell variieren und hängt vom Schweregrad der Erkrankung, vom Stadium der Syphilis sowie vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. In der Regel dauert die Behandlung aber mehrere Wochen bis Monate. Medikament erster Wahl sind hier vor allem Antibiotika mit dem Wirkstoff Penicillin. Besteht eine Penicillinallergie, können alternative Antibiotika mit Wirkstoffen wie Doxycyclin oder Ceftriaxon verwendet werden. Besonders wichtig ist außerdem, dass sexuelle Partner von infizierten Patienten ebenfalls auf Syphilis getestet und bei positivem Befund ebenfalls mitbehandelt werden. Grundsätzlich kann die Verwendung von Kondomen beim Sex die Übertragungswahrscheinlichkeit von Syphilis und anderen übertragbaren Geschlechtskrankheiten deutlich verringern.

Wirkstoffe:

Was hilft bei Syphilis?

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Über den Autor
Dr. med. Marta Berger ist Fachärztin für Dermatologie und spezialisiert auf die Bereiche Telemedizin, ästhetische Dermatologie, Dermatochirurgie und Lasertherapie.
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