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Raynaud-Syndrom

Auch bekannt als: Leichenfinger, Digitus mortuus, Morbus Raynaud, Raynaud-Phänomen, Raynaud-Symptomenkompex, Reilscher Finger, RS, Totenfinger, Weißfingerkrankheit

ICD-Code: I73.0
Raynaud-Syndrom
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Definition:

Was ist das Raynaud-Syndrom?

Bei dem Raynaud-Syndrom handelt es sich um eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung der Finger und/oder Zehen. Es kommt zu einer Weißfärbung der Finger bzw. Zehen und ist oftmals mit Schmerzen und einem Taubheitsgefühl verbunden. Diese Attacken halten in der Regel nur wenige Minuten an und müssen normalerweise nicht behandelt werden. Auslöser sind vor allem Stress und Kälte. Am Ende des Beitrages gehen wir zudem auf das Raynaud-Syndrom beim Stillen ein, welches sich durch blasse, schmerzende und kälteempfindliche Brustwarzen während dem Stillen äußert.

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Symptome:

Wie sieht das Raynaud-Syndrom aus?

Typisch für das Raynaud-Syndrom ist die kurzzeitige, meist plötzlich auftretende Weißfärbung der Finger und/oder Zehen. Im weiteren Verlauf kommt es dann zu einer bläulichen Verfärbung und schlussendlich zu einer Rotfärbung der Haut. Bei 1/3 der Patienten kommt es allerdings nur zu einer Weiß-, oder Blaufärbung. Außerdem berichten Patienten oftmals über Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Missempfindungen in den Fingern bzw. Zehen. In der Regel hält dieser Zustand wenige Minuten an und verschwindet dann von alleine wieder. Bitte beachte: Wenn es sich um ein primäres Raynaud-Syndrom handelt, sind die Symptome in der Regel beidseitig vorhanden. Im Falle des sekundären Raynaud-Syndroms ist nur eine Seite betroffen.

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Diagnose:

Wie erkennt man das Raynaud-Syndrom?

In der Diagnosesicherung geht es vor allem darum, ein sekundäres Raynaud-Syndrom auszuschließen, da dieses oftmals mit einer weiteren Erkrankung verbunden ist. Trotzdem wird Dein Arzt Dich zuvor ausführlich körperlich untersuchen und mit Dir Deine bisherige Krankengeschichte (Anamnese) besprechen. Anschließend wird er entsprechende Tests mit Dir durchführen, um die Diagnose Raynaud-Syndrom bestätigen zu können. Diese können sein:

  • Faustschlussprobe: Hierbei lässt der Arzt den Patienten seine Faust 20-mal schließen und wieder öffnen, während er das Handgelenk fest umschließt. Anschließend wird die Durchblutung beurteilt.
  • Kälteprovokationstest: Dieser Test dient insbesondere dazu, festzustellen, ob Kälte der Auslöser des Raynaud-Syndroms ist. Dabei wird die Hand des Patienten für ca. 3 Minuten in Eiswasser getaucht und anschließend ebenfalls beurteilt.

Beispielbilder:

So sieht das Raynaud-Syndrom aus

Ursachen:

Wie entsteht das Raynaud-Syndrom?

Das Raynaud-Syndrom entsteht, indem die Gefäße in den Fingern bzw. Zehen plötzlich verkrampfen (Vasospasmen), dadurch kommt es zu einer verringerten bzw. kaum mehr vorhandenen Durchblutung der betroffenen Finger bzw. Zehen und zur typischen Weiß- bzw. Blaufärbung. Da sich infolgedessen Nachbargefäße öffnen, um die verringerte Durchblutung zu kompensieren, kommt es schlussendlich zur Rotfärbung der Haut. Das Raynaud-Syndrom wird vor allem durch Kälte, Stress oder psychische Belastungen ausgelöst. Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Arten des Raynaud-Syndroms. Diese sind:

  • Primäres Raynaud-Syndrom: Hier ist die Ursache unbekannt. Es wird vor allem durch Kälte und Stress ausgelöst und betrifft mehr als 50 % der Fälle des Raynaud-Syndroms.
  • Sekundäres Raynaud-Syndrom: Tritt in der Regel nur einseitig auf. Diese Form ist normalerweise mit einer weiteren Grunderkrankung verbunden, wie beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen, Verletzungen oder z. B. bei Medikamentenüberdosierungen.
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Komplikationen:

Ist das Raynaud-Syndrom gefährlich?

Das Raynaud-Syndrom ist in der Regel eine harmlose Erkrankung, die keine langfristigen Beschwerden mit sich bringt. In seltenen Fällen, vorwiegend beim sekundären Raynaud-Syndrom, ist dies mit einer unterliegenden Grunderkrankung verbunden, beispielsweise einer rheumatischen Erkrankung, die unbedingt behandelt werden muss.

Therapie:

Was kann man gegen das Raynaud-Syndrom tun?

Ziel der Therapie ist es, mögliche auslösende Risikofaktoren zu vermeiden. Diese sind insbesondere:

  • Stress
  • Kälte
  • Rauchen, da dies eine zusätzliche gefäßverengende Wirkung hat.
 

Allgemein ratsam ist das Tragen warmer Kleidung und ggf. auch das Verwenden von beheizbaren Handschuhen. Kommt es allerdings trotzdem zu den Symptomen, hilft es, die Hände zu bewegen, um die Durchblutung anzuregen oder die Hände in warmes Wasser zu tauchen. In besonders schweren Fällen, wenn allgemeine Maßnahmen zur Linderung der Erkrankung keinen Erfolg haben, kann über eine medikamentöse Therapie entschieden werden. Hier eignen sich besonders Medikamente wie Calciumantagonisten oder Nitroglycerin, die zu einer Gefäßerweiterung führen. Im Falle des sekundären Raynaud-Syndroms sollte zusätzlich die damit verbundene Grunderkrankung behandelt werden.

Was kann man gegen das Raynaud-Syndrom beim Stillen tun?

Während die meisten Menschen von diesem Syndrom in den Händen oder Füßen betroffen sind, gibt es auch Berichte über das Auftreten von Raynaud-Symptomen während des Stillens. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass das Saugen des Babys an der Brustwarze dazu führt, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und den Blutfluss beeinträchtigen. Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft und Stillzeit können ebenfalls eine Rolle spielen.

Dabei kommt es zum einen zu einer Farbveränderung der Brustwarze zu blass, blau oder violett. Die betroffenen Frauen können intensive Schmerzen oder ein brennendes Gefühl in den Brustwarzen verspüren. Diese Schmerzen können nach dem Stillen anhalten. Die Brustwarzen können extrem empfindlich auf Kälte reagieren. Sogar kalte Luft oder Wasser können die Symptome verstärken.

Die Behandlung des Raynaud-Syndroms beim Stillen konzentriert sich darauf, den Blutfluss in den Brustwarzen zu verbessern und die Symptome zu lindern. Was Du tun kannst:

  1. Wärme anwenden: Frauen können vor dem Stillen warme Kompressen oder Handtücher auf ihre Brustwarzen legen, um die Durchblutung zu fördern.

  2. Stillposition anpassen: Eine gute Positionierung und ein korrektes Anlegen des Babys an der Brust können dazu beitragen, den Druck auf die Brustwarzen zu minimieren.

  3. Beratung und Unterstützung: Es ist wichtig, dass Frauen mit dem Raynaud-Syndrom beim Stillen sich Hilfe von Fachleuten wie z. B. einer Stillberatung einholen, um Informationen über geeignete Techniken und Unterstützung bei der Bewältigung der Symptome zu erhalten.

  4. Alternative Fütterungsmethoden: Wenn das Raynaud-Syndrom beim Stillen zu starken Beschwerden führt und die oben genannten Maßnahmen nicht ausreichend wirksam sind, kann in einigen Fällen eine alternative Fütterungsmethode in Betracht gezogen werden. Dazu gehören das Abpumpen der Muttermilch oder die Verwendung einer Flasche oder die Ergänzung mit Säuglingsnahrung beinhalten.

Wirkstoffe:

Was hilft beim Raynaud-Syndrom?

  • Nifedipin

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Über den Autor
Dr. med. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.
Quellangaben

Altmeyer, P.: Raynaud-Syndrom (17.03.2020) | Abgerufen am 16.02.2023 auf https://www.altmeyers.org

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Dr. Frederic Pfeifer
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Dr. med. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.
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