Auch bekannt als: Beta-Hydroxysäure (BHA), Acidum salicylicum, Salicylic acid, Spirsäure, Contrheuma® Bad L, Criniton® Lösung, Guttaplast, Humpin®
Salicylsäure aus der Gruppe der Keratolytika (hornhautlösend) wird in der Regel zur oberflächlichen Linderung bei Akne, zur Verfeinerung des Hautbildes oder bei Verhornungsstörungen wie beispielsweise bei Reibeisenhaut verwendet. Außerdem wirkt sie antientzündlich. Sie ist eines der am häufigsten verordneten Wirkstoffe in Individualrezepturen und findet sich in Cremes, Lösungen, Gels und Lotionen. Sie kann abhängig von der Konzentration auch zur täglichen Hautpflege verwendet werden.
Salicylsäure ist ein echter Allrounder und wird normalerweise zur Linderung bei beginnender und leichter Akne, zur täglichen Hautpflege oder bei der Behandlung folgender Hautkrankheiten verwendet:
Die Salicylsäure ist eine mittelstarke Säure und gehört zur Gruppe der Beta-Hydroxysäuren (BHA).
Salicylsäure wirkt, indem sie den Zusammenhalt der oberen Hornschicht Zellen löst. Dies führt dazu, dass sich oberflächliche Hautschuppen und Krusten lösen (keratolytisch). Zusätzlich hat dies eine verfeinerte Wirkung auf das Hautbild, da Poren weniger verstopfen und Hautunreinheiten wie Akne verbessert werden kann. Außerdem wirkt Salicylsäure antibakteriell und antientzündlich, was insbesondere bei der Behandlung von Akne und unreiner Haut von Vorteil ist. Weiterhin wirkt Salicylsäure schwach antimykotisch (gegen Pilze).
Die Behandlung mit Salicylsäure bereitet in der Regel keine großen Nebenwirkungen und ist daher gut verträglich. Sie kann aber besonders zu Beginn der Behandlung zu Juckreiz, Rötung, Hautirritationen, Brennen, Spannungsgefühlen oder zur Austrocknung der Haut kommen. In seltenen Fällen sind auch allergische Reaktionen möglich. Wird Salicylsäure sehr großflächig verwendet, kann es unter anderem zu Salicylismus (Nierenschädigung, Verwirrtheitszustände) kommen. Daher wird empfohlen, bei großflächigen Anwendungen eine Salbe mit Salicylsäure, die nicht mehr als 2,5% beträgt, zu verwenden.
Salicylsäure wird je nach therapeutischem Zweck in Form von Salben, Cremes, Lotionen oder Lösungen in Konzentrationen zwischen 1-20% verwendet. Gelegentlich wird Salicylsäure auch mit anderen Wirkstoffen wie Glukokortikoiden (Kortison) oder Clotrimazol (Medikament gegen Pilze) kombiniert, seltener mit Antibiotika.
Zur Behandlung von Akne und als kosmetische Hautpflege wird in der Regel Salicylsäure in einer Konzentration von 1% verwendet. Diese wird 1-2 mal täglich dünn, auf die zuvor gereinigte Haut, mit einem Wattebausch auf die erkrankten Bereiche getupft. Höhere Konzentrationen ab 10% werden normalerweise bei Erkrankungen wie Schuppenflechte bzw. zur Entfernung von Schuppen und Krusten verwendet. Dies geschieht entweder in Form von einem Gel oder einer Lösung. Hierbei sollte beachtet werden, dass die Salicylsäure nicht täglich, sondern nur zwei- bis dreimal wöchentlich an nicht aufeinander folgenden Tagen verwendet wird. Sie sollte ca. zehn Minuten einwirken und dann mit lauwarmen Wasser abgewaschen werden. So lassen sich Schuppen und Krusten leichter entfernen. Die Behandlungsdauer beträgt ungefähr 3-4 Wochen.
Salicylsäure sollte nicht bei Nieren- oder Lebererkrankungen verwendet werden. Außerdem sollte sie nicht bei akuten/entzündlichen Formen von Schuppenflechte oder bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Salicylsäure angewendet werden. Schwangere und Stillende sollten vor einer Behandlung Rücksprache mit ihrem Arzt halten.
Da es unter der Behandlung von Salicylsäure zu erhöhter Lichtempfindlichkeit kommen kann, sollte täglich ein Sonnenschutz verwendet werden.
Dr. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.