Auch bekannt als: Airol, Cordes VAS, Retinsäure, Vitamin-A -Säure, Acnatac
Tretinoin gehört zur Gruppe der Retinoide und findet zur symptomatischen Behandlung von Akne eine breite Verwendung, kann aber auch bei Verhornungsstörungen wie z. B. Schuppenflechte eingesetzt werden. Es ist in Form von Cremes, Salben und Gels verfügbar und unbedingt verschreibungspflichtig.
Tretinoin wird hauptsächlich zur Behandlung verschiedenster Formen von Akne verwendet, hat aber auch einen therapeutischen Nutzen bei folgenden Hauterkrankungen:
Tretinoin gehört zur Gruppe der Retinoide, diese sind Derivate (Abkömmlinge) von Vitamin A.
Tretinoin wirkt, indem es die Produktion von Keratin (Hornsubstanz der obersten Hautschicht) hemmt. Was wiederum zu einem Dünnerwerden der Hornschicht führt, sodass Talgdrüsen reduziert und vermindert werden. Infolgedessen verstopfen die Poren weniger und das Hautbild verbessert sich. Zusätzlich wirkt Tretinoin antientzündlich und gegen Bakterien (antibakteriell).
Besonders zu Beginn der Behandlung kann es unter der Verwendung von Tretinoin zu Hautirritationen wie Juckreiz, Brennen, Rötungen oder Schuppenbildung kommen. Außerdem erhöht Tretinoin die Lichtempfindlichkeit der Haut, weshalb empfohlen wird, täglich einen Sonnenschutz zu verwenden. In der Regel ist Tretinoin aber gut verträglich und die Nebenwirkungen lassen normalerweise nach, wenn die Behandlung zu Beginn jeden zweiten bis dritten Tag pausiert.
Tretinoin wird normalerweise in Form einer Creme in 0,025-0,05% oder als 0,1% Lösung verwendet. Es sollte am besten einmal täglich vor dem Schlafen auf die betroffenen Hautareale dünn aufgetragen werden. Die Therapiedauer richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung, um aber befriedigende Ergebnisse zu erzielen, sollte die Behandlung mindestens 8 bis 12 Wochen betragen, unter Umständen sogar länger.
Da Tretinoin zu schweren Fehlbildungen bei ungeborenen Kindern führen kann, ist die Verwendung bei Schwangeren und in der Stillzeit absolut verboten. Bei gebärfähigen Frauen sollte eine alternative Therapieoption gewählt werden. Tretinoin darf nur eingenommen werden, wenn eine sichere Verhütungsmethode gewährleistet wird. Es empfiehlt sich, einen regelmäßigen Schwangerschaftstest durchführen zu lassen. Des Weiteren ist es kontraindiziert bei Rosazea, bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Mundrose (periorale Dermatitis) oder Ekzemen. Auch sollte es nicht in Kombination mit anderen Medikamenten wie Tetracyclinen (Antibiotika) oder anderen Retinoiden eingenommen werden.
Dr. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.