Diffuser Haarausfall

Effluvium

ICD-Code: L65.0

Definition:

Was ist diffuser Haarausfall?

Auch: Defluvium, Haarausfall, Outflowing of the hair, Telogenem Effluvium

Unter diffusem Haarausfall versteht man den verstärkten Ausfall der Kopfhaare. Es zeigen sich keine kahlen Stellen, sondern es kommt zu einem immer feiner und weniger werden der Kopfhaare. Oft wird die Kopfhaut am Haaransatz sichtbarer. Typischerweise kommt es zum Verlust von 50 bis 100 Haaren pro Tag. Die Ursachen können vielfältig sein, besonders häufig ist aber ein Eisenmangel Grund für den Haarausfall. Auch Stress und eine hohe psychische Belastung können mitunter verantwortlich sein. Diffuser Haarausfall darf nicht mit Alopezie z. B. Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata) verwechselt werden, denn hier kommt es zum sichtbaren Verlust der Haare.

Überblick: 5 Fakten über diffusen Haarausfall

  1. Diffuser Haarausfall verursacht keine kahlen Stellen, sondern ein insgesamt dünner werden der Haare.
  2. Ursachen für einen diffusen Haarausfall können vielfältig sein. Eisenmangel gehört zu den häufigsten Ursachen.
  3. Haarausfall bezeichnet den Verlust von mehr als 50–100 Haaren pro Tag.
  4. Die Therapie erfolgt durch eine Behandlung der Grunderkrankung.
  5. Es kann mehrere Monate bis zu einem Jahr dauern, bis die Haare vollständig nachgewachsen sind.

Symptome:

Wie erkennt man einen diffusen Haarausfall?

Diffuser Haarausfall zeigt sich durch ein vermehrtes Ausfallen der Kopfhaare. Es kommt zum Ausfall von mehr als 50–100 Haaren pro Tag. Diffuser Haarausfall verursacht keine kahlen Stellen, es kommt aber zu einem insgesamt dünner werdendem Kopfhaar. Mitunter kann die Kopfhaut, insbesondere am Haaransatz sichtbarer werden. Außerdem erscheinen die Haare feiner, weniger voluminös und Patienten fühlen einen deutlichen Unterschied in der Dicke.

 

Ursachen:

Wie entsteht diffuser Haarausfall?

Die Ursache, warum es zu diffusem Haarausfall kommt, kann verschiedene Gründe haben. Diese können sein:

  • Eisenmangel 
  • Mangelernährung (insbesondere Zink und Vitamine)
  • Stress und eine hohe psychische Belastung
  • Infekte: ca. 2–4 Wochen nach einer Infektion kann es zu plötzlich einsetzendem Haarausfall kommen, beispielsweise nach einer Grippe
  • Hauterkrankungen der Kopfhaut, z. B. Schuppenflechte, Neurodermitis oder Pilzerkrankungen
  • Jahreszeitenwechsel (besonders im Frühling und Herbst)
  • schwere Erkrankungen wie z. B. Tumorerkrankungen
  • Hormonumstellungen: Menopause, Absetzen der Antibabypille, Schwangerschaft
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Medikamente (z. B. Chemotherapeutika)
  • Zug oder Druck (z. B. ein strenger Zopf)
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Komplikationen:

Was kann bei diffusem Haarausfall passieren?

Diffuser Haarausfall ist eine harmlose Erkrankung, die zu keinem gesundheitlichen Schaden führt. Allerdings kann sie insbesondere bei Frauen zu einem hohen psychischen Leidensdruck führen.

 

Diagnose:

Wie wird diffuser Haarausfall vom Arzt erkannt?

Die Diagnose diffuser Haarausfall wird Dein Dermatologe in der Regel nach verschiedenen Untersuchungen stellen. Grundsätzlich wird er Dich erst einmal körperlich untersuchen und Deine aktuelle Krankengeschichte (Anamnese) mit Dir besprechen. So können ggf. bereits erste Ursachen für den Haarausfall gefunden werden. Zusätzlich können weitere Untersuchungen bezüglich des Haarstatus erfolgen. Diese sind:

  • Analyse der Haarausfall-Rate durch einen Haarwasch-Test. Das bedeutet, die Haare werden nach 5 Tagen gewaschen und die verlorenen Haare, die im Sieb des Abflusses verbleiben, werden geschätzt.
  • Haarzupftest, um den klinischen Befund zu bewerten
  • Trichoskopie: Eine digitale Haaranalyse, um den Status von Haardichte und Haarwurzel zu bestimmen
  • Blutentnahme: Blutbild, Bestimmung von Schilddrüsenwerte, Ferritin (Eisen), Geschlechtshormone, Vitamine und Mineralstoffe

 

Therapie:

Wie wird diffuser Haarausfall behandelt?

Ziel der Therapie ist es, die Ursache für den Haarausfall zu finden und die Grunderkrankung zu behandeln. Zusätzlich sollten Risikofaktoren wie das Tragen strenger Zöpfe vermieden werden. Stress sollte ebenfalls reduziert werden. Hierzu können Entspannungstechniken unterstützend helfen. Außerdem ist auf eine gesunde Ernährung mit ausreichend Nährstoffen zu achten. Um das Haarwachstum anzuregen, können Lösungen mit dem Wirkstoff Minoxidil verwendet werden. Diese werden 1–2 täglich auf die Kopfhaut aufgetragen. Bis die Haare vollständig nachgewachsen sind, kann es unter Umständen mehrere Monate bis zu einem Jahr dauern.

 

Wirkstoffe:

Welche Wirkstoffe werden bei der Behandlung eingesetzt?

Autor _ Hautarzt Dr. F. Pfeifer

Autor

Verfasst von Dr. Frederic Pfeifer

Dr. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.

Quellangaben
  • Altmeyer, P.: Effluvium (01.07.2022) | Abgerufen am 04.03.2023 auf www.altmeyers.org
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