ICD-Code: B35.1
Die Onychomykose, umgangssprachlich auch Nagelpilz genannt, bezeichnet eine Pilzinfektion der Nägel. Hauptauslöser sind sogenannte Dermatophyten. Klinisch zeigen sich gelblich braune Verfärbungen der Nägel, die schnell absplittern können. Am häufigsten sind die Zehennägel betroffen.
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Überblick: 5 Fakten über Nagelpilz
Ein Nagelpilz lässt sich in der Regel gut erkennen und schnell diagnostizieren. Klinisch zeigt sich eine gelblich braune Verfärbung des Nagels. Er wird dicker und oftmals weicher, sodass er eher dazu neigt brüchig zu werden und abzusplittern. Es kann sowohl zu einer Verdickung als auch zu einem dünner werden des erkrankten Nagels kommen. Ist der Nagel stark befallen, kann es auch zu einer Ablösung des gesamten Nagels kommen. Der Verlauf der Erkrankung ist langsam und die Symptome treten normalerweise nicht zusammen auf.
Die Onychomykose lässt sich aufgrund ihrer verschiedenen Symptome in 4 verschiedene häufige Formen einteilen:
Distale subunguale Onychomykose (DSO): Sie gehört zu der häufigsten Form von Nagelpilz. Sie entsteht häufig durch eine vorausgegangene Pilzinfektion der Füße (Tinea Pedis), insbesondere der Zehenzwischenräume, die sich auf den distalen Nagel (freie Rand des Nagels) überträgt. Der Nagel wird gelblich, braun und brüchig. Es kommt zu einer Nagelwachstumsstörung.
Weiße, superfizielle Onychomykose (WOO): Diese Form tritt fast ausschließlich an den Zehennägeln auf. Durch eine Vorschädigung der Nagelplatte befallen Pilze in der Regel nur den oberflächlichen Nagel und dringen nicht weiter in die Tiefe ein. Zu Beginn zeigen sich kleine punktförmige weiße Flecken, die sich im weiteren Verlauf der Erkrankung zu weißen Streifen auf dem Nagel ausbreiten. Das Nagelbett ist nicht befallen.
Proximal subungualer Typ (PSO): Ist normalerweise sehr selten. Diese Form entsteht vermutlich durch eine Infektion der Haut an der proximalen Nagelseite (Seite von wo sich der Nagel bildet), die im Verlauf von Erregern, die über die Nagelhaut eindringen und den Nagel befallen, entsteht. Es kommt zu einer fleckigen Verfärbung des Nagels und es kann zu einer plötzlichen Ablösung des Nagels vom Nagelbett kommen.
Totale dystrophische Onychomykose: Sie wird auch als Endstadium der proximalen und distalen Onychomykose gesehen. Hierbei ist der gesamte Nagel (Nagelplatte) von Pilzen befallen. Es zeigen sich verfärbte, bröckelige Nagelplattenreste.
Der Hauptauslöser in 80 % der Fälle einer Nagelpilzinfektion ist durch den Befall des Nagels durch sogenannte Dermatophyten, aber auch Hefepilze sowie Schimmelpilze können verantwortlich für eine Infektion sein.
Durch Trauma (Verletzungen) und wiederholte Mikrotraumata, beispielsweise durch falsches Schuhwerk, können Pilze in den Nagel gelangen und so eine Infektion auslösen. Außerdem kann eine bereits manifestierte Fußpilzinfektion (Tinea Pedis), insbesondere wenn die Zehenzwischenräume befallen sind, den Nagel zusätzlich infizieren. Weitere Risikofaktoren, die eine Onychomykose auslösen können, sind z. B.:
Normalerweise ist Nagelpilz eine komplikationslose Erkrankung, die harmlos und ohne Schmerzen verläuft. Wird die Infektion allerdings ignoriert oder erst nach langer Zeit behandelt, kann sich die Infektion auf den gesamten Nagel, oder unter Umständen auf weitere Nägel ausbreiten. Dies kann zur Folge haben, dass sich der komplette Nagel ablöst und das Nagelbett zerstört wird. Schmerzen und kosmetisch unschöne Ergebnisse sind die Folge.
Normalerweise ist die Diagnose der Onychomykose aufgrund der auffälligen Veränderung der Nägel schnell zu stellen. Da die Erkrankung aber eher langsam verläuft, gehen Patienten in der Regel erst zum Arzt, wenn der Nagelpilz schon sehr fortgeschritten ist und der Nagel stärker befallen ist. Eine Blickdiagnose ist hier meistens ausreichend. Um zu bestimmen, um welche Art von Pilz es sich handelt, der die Infektion ausgelöst hat, wird eine kleine Gewebeprobe (Nagelsplitter) entnommen und mithilfe einer Pilzkultur mykologisch untersucht. Diese Form der Untersuchung dauert in der Regel mehrere Wochen, bis der Erreger identifiziert werden kann, da der Pilz erst einmal wachsen muss. Eine Möglichkeit zur schnelleren Identifikation der Pilzgattung ist mithilfe eines sogenannten PCR-Tests möglich. Dieser benötigt in der Regel nur wenige Tage.
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Ziel der Behandlung ist die vollständige Heilung des Nagels von der Infektion. In der Regel kommen antimykotische (Wirkstoffe gegen Pilzinfektionen) Medikamente zum Einsatz. Diese kann sowohl lokal (auf den Nagel begrenzt) als auch systemisch (in Tablettenform) erfolgen, abhängig vom Schweregrad der Infektion. Lokal werden Onychomykosen bei einem Pilzbefall unter 50 % des Nagels behandelt. Die systemische Behandlung erfolgt bei einem Pilzbefall von über 50 % des Nagels, wenn mehr als 2 Nägel befallen sind, oder wenn eine vorherige lokale Behandlung nicht angeschlagen hat.
Bei der lokalen Therapie wird der Nagel mit einem speziellem antimykotischem Nagellack behandelt. Dazu wird der Nagel zuvor mit einer Einmalpfeile aufgeraut und anschließend der Nagellack aufgetragen. In der Regel erfolgt die Behandlung 1-mal wöchentlich, kann aber auch je nach Produkt täglich erfolgen. Die Behandlung dauert normalerweise mehrere Monate. Bei der systemischen Therapie werden Tabletten mit antimykotischen Wirkstoffen eingenommen. Hier sind sowohl verschiedene Wirkstoffe, sowie verschiedene Einnahmedauern möglich, je nach Schwere und Ausprägung der Infektion. Unsere Ärzte können Dir über unsere Hautarzt-App DERMAFY ein entsprechendes Rezept innerhalb von nur wenigen Stunden direkt zu Dir nach Hause schicken.
Dr. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.