Affenpocken

ICD-Code: B04.X0

Definition:

Was sind Affenpocken?

Auch: Human monkeypox, Human monkeypox virus infection, monkeypox

Affenpocken oder auch monkeypox ist eine zoonotische Infektion (Übertragung von Tier zu Mensch), die durch das Orthopoxvirus ausgelöst wird. Sie tritt vor allem in tropischen Regionen in West und – Zentralafrika auf, wurde allerdings kürzlich immer häufiger auch in Europa und Nordamerika nachgewiesen. Klinisch zeigt sich, dass für die Erkrankung typische Pockenexanthem (Ausschlag in Form von Pocken) vor allem im Gesicht, den Handflächen und an den Fußsohlen. Die Erkrankung dauert in der Regel 2-4 Wochen und heilt selbstständig aus. Die Übertragung erfolgt sexuell oder via Tröpfcheninfektion. Homosexuelle Männer sind besonders häufig betroffen.

Affenpocken: Das wichtigste im Überblick

  • Affenpocken ähneln der lebensbedrohlichen Variola-Infektion.
  • Klinisch zeigt sich das typische Pockenexanthem (Ausschlag in Form von Pocken) im Gesicht, an den Handflächen und Fußsohlen.
  • Die Erkrankung dauert in der Regel 2-4 Wochen.
  • Eine Therapie ist normalerweise nicht notwendig, die Erkrankung heilt selbstständig aus.
  • Homosexuelle Männer sind häufiger betroffen.

Symptome:

Wie sehen die Symptome von Affenpocken aus?

In der Regel zeigen sich erste Symptome einer Infektion mit den Affenpocken ca. 12 Tage nach Ansteckung mit dem Erreger. Die Infektion beginnt normalerweise mit Fieber, einem fleckigen Exanthem (Hautausschlag), starken Kopf und- Rückenschmerzen, gefolgt von einem schweren allgemeinen Krankheitsgefühl. Im Verlauf entwickelt sich das für die Erkrankung typische Pockenexanthem (Ausschlag in Form von Pocken). Affenpocken treten in der Regel im Gesicht, an den Handflächen oder an den Fußsohlen auf. Es zeigen sich Papeln (erbsengroße Knötchen unter der Haut), die sich im weiteren zu Pusteln (mit Eiter gefüllt) entwickeln. Oftmals sind zusätzlich die Schleimhäute betroffen. Mitunter kommt es auch zu geschwollenen Lymphknoten. Die Erkrankung dauert ca. 2-4 Wochen und heilt unter Narbenbildung ab. Eine Infektion mit den Affenpocken ähnelt häufig der weitaus schlimmeren Variola-Infektion, die glücklicherweise bereits ausgerottet ist.

 

Ursachen:

Wie bekommt man Affenpocken?

Eine Infektion mit den Affenpocken geschieht in der Regel von Mensch zu Mensch. Sie werden durch engen Körperkontakt, über Aerosole als sogenannte Tröpfcheninfektion (beim Sprechen, Husten, Niesen ) oder durch sexuellen Kontakt, häufig bei wechselnden Geschlechtspartnern übertragen. Homosexuelle Männer sind besonders häufig betroffen. Affenpocken können außerdem auch beim Kontakt mit erkrankten Tieren übertragen werden.

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Komplikationen:

Sind Affenpocken gefährlich?

Eine Infektion mit den Affenpocken verläuft in 30% der Fälle mild und heilt von alleine aus. In seltenen Fällen kann eine Infektion aber auch tödlich ausgehen. insbesondere bei immungeschwächten und unterernährten Patienten. Zusätzlich besteht das Risiko, dass die Pocken und Pusteln unter Narbenbildung abheilen. Auch können sekundäre bakterielle Infektionen auftreten, wenn Bakterien und andere Keime in die offenen Wunden eindringen.

 

Ansteckung:

Sind Affenpocken ansteckend?

Ja, Affenpocken sind ansteckend und können von Mensch zu Mensch übertragen werden. Affenpocken werden durch das Affenpockenvirus verursacht und sind eng mit Pocken verwandt. Es tritt normalerweise bei Affen auf, kann aber auch auf den Menschen übertragen werden, wenn man mit infizierten Tieren in Kontakt kommt oder durch den Kontakt mit Gegenständen, die mit dem Virus kontaminiert sind. Es ist wichtig, dass Menschen, die mit Affenpocken infiziert sind, isoliert werden, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. 

 

Diagnose:

Wie erkennt man Affenpocken?

Affenpocken lassen sich in der Regel auf Grund ihres charakteristischen Aussehens, dem sogenannten Pockenexanthem (Ausschlag in Form von Pocken) und der typischen Lokalisation bereits als Blickdiagnose diagnostizieren. Zusätzlich wird Dein Arzt dich ausführlich körperlich untersuchen und mit Dir Deine aktuelle Krankengeschichte (Anamnese) besprechen, so lassen sich ggf. erste Rückschlüsse wie es zur Ansteckung kam ziehen. Um die Diagnose zu bestätigen wird immer auch eine mikrobiologische Untersuchung vorgenommen. Dies geschieht in der Regel in Form eines Abstriches der Pusteln mit Hilfe eines PCR Tests. Es kann außerdem vorkommen, dass eine Hautbiopsie von dem Pockenexanthem genommen wird. Dein Arzt kann des Weiteren auch noch zusätzliche Blutuntersuchungen anordnen. Der sogenannte Tzanack- Abstrich kann helfen Affenpocken von nicht viralen Infektionen zu unterscheiden. Für die Erkrankung besteht laut Infektionsschutzgesetz sowohl eine ärztliche als auch eine Labormeldepflicht.

 

Therapie:

Wie behandelt man Affenpocken?

Affenpocken heilen normalerweise innerhalb von 2-4 Wochen selbstständig aus und bedürfen keiner großen Behandlung. Unterstützenden Maßnahmen wie das Desinfizieren des Pockenexanthems mit Antiseptika kann helfen einer sekundären Infektion vorzubeugen. Außerdem kann die Gabe von Schmerzmitteln und Fiebersenkenden Medikamenten zur symptomatischen Behandlung oftmals erhebliche Linderung schaffen. Infizierte Patienten müssen sich unbedingt selbst isolieren, um eine Übertragung des Virus auf andere Menschen zu vermeiden. Partner und Angehörige sollten zusätzlich einen Test machen um eine Infektion auszuschließen. Bei immungeschwächten Patienten und bei schweren Verläufen kann das Medikament Tecovirimat zum Einsatz kommen. Um einer Infektion mit Affenpocken vorzubeugen oder nach einem Hochrisiko Kontakt bei engem körperlichen Kontakt, besteht insbesondere für immungeschwächte Patienten die Möglichkeit, einen schweren Verlauf durch eine Pockenimpfung zu verhindern.

 

Prävention:

Gibt es eine Schutzimpfung gegen Affenpocken?

Ja, es gibt eine Impfung gegen Affenpocken, die vor der Krankheit schützen kann. Die Impfung wird normalerweise Menschen empfohlen, die beruflich in engem Kontakt mit Affen oder infizierten Tieren arbeiten, wie Tierpfleger oder Laborpersonal. Die Impfung gegen Affenpocken ist der Impfung gegen Pocken ähnlich, da das Affenpockenvirus dem Pockenvirus ähnelt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Impfung gegen Pocken nicht automatisch auch vor Affenpocken schützt.

 

Wirkstoffe:

Was hilft bei Affenpocken?

  • Brincidofovir 
  • Cidofovir 
  • Tecovirimat 
Dr. Sebastian Pfeifer

Autor

Verfasst von Dr. Sebastian Pfeifer

Dr. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie und Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY.

 

Quellangaben
  • Altmeyer, P.: Affenpocken (25.09.22) | 

    Abgerufen am 24.03.2023 auf www.altmeyers.org

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