Clindamycin, aus der Gruppe der Lincosamide, gehört zu den Antibiotika. Sie haben eine antibakterielle Wirkung, d.h. sie bekämpfen Bakterien. Clindamycin wird in der Dermatologie unter anderem bei Akne oder eitrigen Abszessen angewendet. Es findet aber auch einen weiten therapeutischen Nutzen bei vielen anderen Infektionskrankheiten, z.B. Atemwegsinfektionen. Clindamycin kann sowohl lokal in Form von Gel oder Creme, als auch systemisch (in Tablettenform) verwendet werden.
Clindamycin hat einen breiten therapeutischen Nutzen in unterschiedlichen medizinischen Bereichen. In der Dermatologie wird es normalerweise bei folgenden Hautkrankheiten eingesetzt:
Clindamycin gehört zu den Lincosamiden. Diese gehören zur Gruppe der Antibiotika. Antibiotika finden Verwendung in der Bekämpfung von Bakterien (antibakterielle Wirkung). Sie können allerdings abhängig von ihrem therapeutischen Einsatz in Wirkstärke, Wirkungsweise und Anwendung (Creme, Salbe, Tabletten usw.) variieren.
Clindamycin entfaltet seine Wirkung, indem es den Eiweißstoffwechsel der Bakterien unterbindet. Dies führt dazu, dass das Wachstum und die Vermehrung von Bakterien gehemmt wird. Man spricht hier auch von einer bakteriostatischen Wirkung. In höheren Konzentrationen ist auch eine bakterizide Wirkung (das Abtöten von Bakterien) möglich. Clindamycin wirkt außerdem gegen einige Parasiten (antiparasitäre Wirkung). In der Behandlung von Akne beispielsweise wirkt es, indem es die Vermehrung und das Wachstum des Akne-Bakteriums Propionibacterium acnes hemmt und so zu einer Verbesserung des Hautbildes führt.
Die Nebenwirkungen in der Behandlung mit Clindamycin variieren abhängig von ihrer Anwendungsform. Bei der lokalen Anwendung in Form von Gelen oder Salben kann es unter Umständen zu leichten Hautirritationen wie Brennen, Juckreiz, Trockenheit oder Rötung kommen. Im Allgemeinen ist Clindamycin zur äußerlichen Anwendung aber gut verträglich. Bei der systemischen Therapie, d.h. der Einnahme in Tablettenform kann es oftmals zu Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen kommen. Außerdem kann es zu Hautausschlägen, Juckreiz oder allergischen Reaktionen kommen.
Clindamycin wird zur äußerlichen Behandlung in Form von Gel, Lösung oder Creme mit einer Wirkstoffkonzentration von 1% verwendet. Es sollte 1-2 mal täglich, dünn, nach gründlicher Hautreinigung auf das erkrankte Hautareal aufgetragen werden. Die Therapiedauer sollte maximal 12 Wochen betragen. In der systemischen Behandlung mit Tabletten wird Clindamycin normalerweise 3-4 täglich eingenommen. Die Wirkstoffkonzentration beträgt zwischen 0,15g-1,8g abhängig vom Schweregrad der Erkrankung. Die Therapiedauer kann von wenigen Wochen bis hin zu maximal 3 Monaten betragen. Clindamycin sollte nicht länger als 10-12 Wochen angewendet werden, da es ansonsten zu einer Resistenz Ausbildung und einem Wirkverlust kommen kann.
Clindamycin darf nicht verwendet werden, wenn eine bekannte Überempfindlichkeit gegen Clindamycin oder Lincomycin besteht. Schwangere und Stillende dürfen Clindamycin nicht verwenden, da es unter Umständen zu schwerwiegenden Nebenwirkungen bei dem gestillten Säugling kommen kann. Clindamycin sollte daher immer nur unter Rücksprache mit dem Arzt verwendet werden.
Dr. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.