Auch bekannt als: Mectizan®, Soolantra, ® Stromectol®,Iveraxio®
Ivermectin, aus der Gruppe der Avermectinen, gehört zu den Anti-Parasitenmittel. Es hat eine antiparasitäre Wirkung. Ivermectin wird in der Dermatologie unter anderem bei Skabies (Krätze) oder bei Rosazea (Rosacea) angewendet. Es findet aber auch einen weiten therapeutischen Nutzen bei vielen anderen parasitären Erkrankungen, z.B. verschiedenen Fadenwürmern, Milben oder der Flussblindheit (Onchozerkose). Ivermectin kann sowohl lokal in Form von Creme, als auch systemisch (in Tablettenform) verwendet werden.
Ivermectin gehört zu den Anti-Parasitenmitteln. Diese gehören zur Gruppe der Avermectinen. Avermectine finden Verwendung in der Bekämpfung von Parasiten. Sie können allerdings abhängig von ihrem therapeutischen Einsatz in Wirkstärke, Wirkungsweise und Anwendung (Creme oder Tabletten) variieren.
Ivermectin entfaltet seine Wirkung, indem es die Chloridkanäle in Nerven und Muskelzellen der Parasiten aktiviert. Durch die Öffnung der Kanäle kommt es zu einer erhöhten Durchlässigkeit für Chlorid-Ionen, was in Folge dessen zur Blockade des Nervensystems und weiterhin zur Lähmung und schließlich zum Absterben des Parasiten führt. Man spricht hier auch von einer antiparasitären Wirkung.
Die Nebenwirkungen in der Behandlung mit Ivermectin variieren abhängig von ihrer Anwendungsform. Bei der lokalen Anwendung in Form von Creme oder Salben kann es unter Umständen zu leichten Hautirritationen wie Brennen, Juckreiz, Trockenheit oder Rötung kommen. Im Allgemeinen ist Ivermectin zur äußerlichen Anwendung aber gut verträglich. Bei der systemischen Therapie, d.h. der Einnahme in Tablettenform kann es oftmals zu Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen kommen. Außerdem kann es zu Schwindel oder Wassereinlagerungen/Schwellungen (Ödeme) im Gesichtsbereich kommen. In seltenen Fällen kann es auch zu Leberfunktionsstörungen und zu Veränderungen der Blutwerte kommen. Ebenfalls möglich ist eine Juckreiz Verschlimmerung zu Beginn der Behandlung bei Krätze (Skabies).
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Ivermectin wird zur äußerlichen Behandlung der Rosazea (Rosacea) in Form einer hydrophilen Creme mit einer Wirkstoffkonzentration von 1% verwendet. Es sollte einmal täglich, dünn, nach gründlicher Hautreinigung auf das erkrankte Hautareal aufgetragen werden. Die Therapiedauer sollte maximal 4 Monate betragen. Ivermectin kann ebenfalls in Kombinationstherapie als Creme mit Doxycyclin Tabletten in der Rosazea-Therapie angewendet werden. In Tablettenform zur Behandlung von Krätze (Skabies) wird Ivermectin normalerweise nur einmalig eingenommen. Die Wirkstoffkonzentration beträgt 200µg pro Kilogramm Körpergewicht und sollte unbedingt abends eingenommen werden. In seltenen Fällen und bei erneuten Läsionen der Krätze (Skabies) kann eine zweite Dosis nach 2 Wochen notwendig sein.
Ivermectin darf nicht verwendet werden, wenn eine bekannte Überempfindlichkeit gegen Ivermectin oder Avermectin besteht. Schwangere und Stillende dürfen Ivermectin nicht verwenden, da es unter Umständen zu schwerwiegenden Nebenwirkungen bei dem gestillten Säugling und ungeborenen Kind kommen kann. Ivermectin sollte daher immer nur unter Rücksprache mit dem Arzt verwendet werden.
Dr. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.