Abszess

Eiterbeule

ICD-Code: L02.9

Definition:

Was ist ein Abszess?

Auch: Eiteransammlung, Eitergeschwür, Abscessus, Eiterherd, abscess

Unter einem Abszess versteht man eine Ansammlung von Eiter in einer abgeschlossenen Gewebehöhle. Klinisch zeigen sich typische Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellungen, Spannungsgefühl und Wärme, oft begleitet von einem pulsierenden, klopfendem Schmerz in der betroffenen Körperstelle. Hauptursache sind in der Regel Erreger wie Bakterien, die durch kleine Verletzungen oder Pickel in die Haut eindringen. Ein Abszess sollte immer ärztlich abgeklärt werden, um so schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. In unserer Online-Hautarztpraxis von DERMAFY behandeln unsere Hautärzt:innen jeden Tag viele Patient:innen mit einem Abszess über unsere App.

Im folgenden Artikel erklären dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Überblick: 5 Fakten über den Abszess

  1. Kann im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen.
  2. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch eine chirurgische Eröffnung, sodass der Eiter abfließen kann.
  3. Kleine oberflächliche Abszesse können innerhalb weniger Tage spontan abheilen.
  4. Ein Abszess ist eine Ansammlung von Eiter in einer abgeschlossenen Gewebshöhle.
  5. Betroffen sind vor allem Gesicht, Brust oder Nacken.

Symptome:

Wie sieht ein Abszess aus?

Ein Abszess zeigt sich in der Regel durch typische Entzündungszeichen wie Schmerzen, Rötung, Schwellung und Wärme. Oftmals werden diese Symptome von einem Spannungsgefühl in der betroffenen Körperregion begleitet. Zusätzlich empfinden Patienten oft einen pulsierenden, klopfenden Schmerz im Bereich der Eiteransammlung. Handelt es sich um einen schwereren Verlauf und ist der Abszess besonders stark ausgeprägt, können allgemeine Krankheitszeichen wie Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen hinzukommen. Abszesse können in fast allen Organen und Körperregionen vorkommen.

 

Ursachen:

Wie entsteht ein Abszess?

Am häufigsten wird ein Abszess durch eine Infektion mit dem Bakterium Staphylococcus aureus ausgelöst. Auch Pilze oder abgestorbene Parasiten bzw. deren Reste sind als Krankheitserreger möglich. Weitere mögliche Ursachen, die einen Abszess verursachen können, sind z. B. eine stark ausgeprägte Follikulitis (Haarbalgentzündung), die im weiteren Verlauf zu einer Abszessbildung führt. Das geschieht, wenn mehrere Furunkel zu einem Karbunkel zusammenwachsen und es zu der Abszess typischen Eiteransammlung in einem abgekapselten Hohlraum kommt. Auch äußere Verletzungen, Insektenstiche oder sogar Pickel können einen Abszess verursachen. Besonders häufig entwickeln sich Abszesse im Gesicht, am Nacken, an der Brust, im Intimbereich, seltener auch am Steißbein, der Leistengegend, am Rücken oder im Analbereich.

 

Ansteckung

Ist ein Abszess ansteckend?

Ja, ein Abszess kann ansteckend sein. Der Eiter in einem Abszess enthält Bakterien, die andere Menschen infizieren können. Die Bakterien können über direkten Kontakt mit dem Abszess, etwa durch Berührung oder Speichel, übertragen werden.

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Komplikationen:

Ist ein Abszess gefährlich?

Wird ein Abszess nicht behandelt, können sich die Erreger über die Blutbahn in andere Organe oder in Nachbarregionen ausbreiten, und so im schlimmsten Fall eine lebensbedrohliche Situation verursachen, die sofort behandelt werden muss, um ein Multiorganversagen zu vermeiden. Patienten sollten daher unbedingt bei den oben beschriebenen Symptomen den Arzt aufsuchen, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Über unsere Hautarzt-App DERMAFY erhältst Du in nur wenigen Stunden eine fachärztliche Diagnose Deines Hautproblems.

 

Diagnose:

Wie erkennt man einen Abszess?

Der Abszess lässt sich normalerweise an seinem typischen Aussehen bereits anhand einer Blickdiagnose erkennen. Dennoch wird der behandelnde Arzt mit Dir Deine bisherige Krankengeschichte (Anamnese) besprechen. So lassen sich ggf. bereits erste Ursachen für die Entstehung des Abszesses finden. Sollte dies nicht zur eindeutigen Diagnose ausreichen, wird eine mikrobiologische Untersuchung angeordnet, um festzustellen, um was für einen Erreger es sich handelt. Bei schweren Infektionen oder bei immer wiederkehrenden Abszessen sowie bei immungeschwächten Patienten kann es nötig sein, eine Blutuntersuchung durchzuführen. Auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRT sind zwar selten, aber möglich.

 

Therapie:

Was kann man gegen einen Abszess tun?

Ein Abszess bedarf in der Regel immer einer medizinischen Behandlung. In seltenen Fällen und bei sehr kleinen Abszessen kann es innerhalb weniger Tage zu einer Spontanheilung kommen. Abhängig von Größe und Schweregrad des Abszesses ergeben sich verschiedene Therapieoptionen. Hier bieten sich sowohl die chirurgische Eröffnung des Abszesses mit anschließender Drainage sowie die Gabe verschiedener Antibiotika an, Medikament erster Wahl wäre hier Penicillin oder Clindamycin. Auch eine Zugsalbe kann angewendet werden. Diese eignet sich besonders bei oberflächlichen Abszessen und wirkt, indem sie die Eröffnung des Abszesses und das Abfließen des Eiters fördert. Zusätzlich wirkt sie antibakteriell und entzündungshemmend. Ganz wichtig für Patienten ist vor allem, dass sie niemals einen Abszess selbständig eröffnen oder ausdrücken sollten, um eine Verschlimmerung zu vermeiden.

 

Welcher Arzt kann einen Abszess behandeln?

Für die Behandlung eines Abszesses ist ein Arzt zuständig, der sich mit Infektionskrankheiten auskennt. Dazu gehören Allgemeinmediziner, Chirurgen und Dermatologen.

 

Wirkstoffe:

Was hilft bei einem Abszess?

Autor _ Hautarzt Dr. S. Pfeifer

Autor

Verfasst von Dr. Sebastian Pfeifer

Dr. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.

Quellangaben
  • Altmeyer, P.: Abszess (13.04.2021) | Abgerufen am 19.03.2023 auf www.altmeyers.org
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