ICD-Code: B00.1
Lippenherpes wird in der Regel durch das Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV Typ 1) verursacht. Er wird meist durch den direkten Kontakt oder seltener auch durch Tröpfcheninfektion übertragen. Bis zu 90% der Bevölkerung sind bereits mit den Herpes-Viren in Kontakt gekommen und infiziert, dies bedeutet jedoch nicht dass das Virus zwingend bei jeder Person ausbrechen muss. Personen, deren körpereigenes Immunsystem vorübergehend oder dauerhaft geschwächt ist, sind anfälliger für das Ausbrechen einer Infektion.
Abzugrenzen ist der Herpes simples labialis vom Herpes-simplex-Virus Typ 2. Dieser betrifft die Geschlechtsteile und verursacht den sogenannten Herpes genitalis.
Überblick: 5 FAKTEN ÜBER Lippenherpes
Ein typischer Verlauf eines Ausbruchs kann mit einem leichten Jucken oder Kribbeln an der Lippe beginnen, worauf die Rötung und Bläschenbildung folgt. Schwellung, erhöhte Empfindlichkeit oder leichtes Brennen folgen und die Bläschen füllen sich mit klarer Flüssigkeit, die nach Tagen aufplatzen können und dadurch eine kleine Wunde verursachen. Nach einer gelblichen Krustenbildung erfolgt die Abheilung in ca. 8-10 Tagen. Die Bläschen können allerdings auch am Naseneingang, an den Wangen oder auch im Augenbereich erscheinen und gehen oft mit Abgeschlagenheit oder einem Krankheitsgefühl einher. Bei Unklarheiten kann der Bläscheninhalt durch einen Abstrich der Haut/Schleimhaut untersucht werden.
Da die Haut an der Lippe besonders dünn ist, haben es dort Viren besonders einfach einzudringen. Dies geschieht durch eine Schmierinfektion, beispielsweise durch direkten Haut-/Schleimhautkontakt beim Küssen und Geschlechtsverkehr, gemeinsames Nutzen von Besteck oder bei Berührung der Bläschen. Die Übertragung des Herpes-Virus auf andere Personen erfolgt solange die Bläschen vorhanden und erkennbar sind, da sich die Viren in der Blasenflüssigkeit befinden.
Typische Auslöser bzw. Trigger für den Lippenherpes sind:
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Ja, Lippenherpes ist ansteckend und wird durch das Herpes-simplex-Virus übertragen. Die Ansteckung erfolgt meist durch direkten Kontakt wie Küssen oder durch den gemeinsamen Gebrauch von Gegenständen wie Handtüchern oder Rasierern, die mit infiziertem Sekret in Berührung gekommen sind.
Den größten Therapieerfolg erzielt man häufig durch sofortige Maßnahmen beim ersten Anzeichen (z.B. Kribbeln der Lippe) eines Herpes-Ausbruchs. Bei frühzeitiger Anwendung virenhemmender Cremes, Pflaster oder Gele (Virustatika), beispielsweise mit dem Wirkstoff Aciclovir oder Penciclovir, kann der Ausbruch und die infektiöse Bläschenbildung verhindert werden. Die Therapie dieser Wirkstoffe durch Einnahme von Tabletten ist nur notwendig, wenn das Virus einen schweren Verlauf annimmt.
Dr. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY.
Altmeyer, P.: Herpes simplex labialis (22.06.2021) |
Abgerufen am 15.12.2022 von www.altmeyers.org