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Acitretin

Auch bekannt als: Neotigason, Acicutan

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Acitretin gehört zu der Gruppe der Retinoiden und wird zur Behandlung bei schwersten erhornungsstörungen wie z. B. bei der Schuppenflechte (Psoriasis) verwendet.

Definition:

Was ist Acitretin?

Acitretin gehört zu der Gruppe der Retinoiden und wird zur symptomatischen Behandlung bei schwersten Verhornungsstörungen wie z. B. bei der Schuppenflechte (Psoriasis) verwendet. Es ist kommt in der Regel erst dann zum Einsatz, wenn konventionelle Therapien keinen Erfolg zeigen. Acitretin ist daher unbedingt verschreibungspflichtig und wird in Tablettenform eingenommen.

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, für welche Krankheiten dieser Wirkstoff eingesetzt wird, wie er angewendet und dosiert wird und welche Nebenwirkungen er mit sich bringen kann.

Indikationen

Für was wird Acitretin eingesetzt?

Acitretin wird hauptsächlich zur Behandlung der schweren und schwersten Form von Schuppenflechte (Psoriasis) benutzt. Es findet aber auch einen therapeutischen Nutzen bei folgenden Hauterkrankungen:

  • Verhornungsstörung an Handflächen und Fußsohlen (Hyperkeratosis palmoplantaris)
  • Bläschen an Handflächen und Fußsohlen (Pustolosis palmoplantaris)
  • Ichthyosis
  • Morbus Darier
  • Knötchenflechte (Lichen ruber planus) der Haut und Schleimhäute

Wirkstoffklasse

Zu welcher Stoffgruppe gehört Acitretin?

Acitretin gehört zu den Retinoiden und ist ein Derivat der Vitamin A Säure.

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Wirkungsweise:

Wie wirkt Acitretin?

Acitretin ist an der Steuerung von Wachstum und Reifung gesunder Hornhautzellen beteiligt und beeinflusst außerdem bestimmte Immunantworten in der Dermis (Lederhaut). Dies führt dazu, dass die Bildung sogenannter Vorreiter der Hornhautzellen verzögert wird und es nicht zu einem Hornhautüberschuss kommt. Infolgedessen wird die Bildung von Hornschuppen gehemmt und bereits vorhandene Schuppen lassen sich leichter ablösen. Zusätzlich wirkt es entzündungshemmend.

Anwendung & Dosierung:

Wie wird Acitretin verwendet?

Acitretin wird in Tablettenform eingenommen. Zu Beginn der Behandlung wird eine Dosis von 25-30 mg pro Tag über 2-4 Wochen empfohlen. Die Dosis kann bis auf 75 mg pro Tag gesteigert werden, sollte diese aber nicht überschreiten. Bei Patienten, die an Morbus Darier (erblich bedingte Verhornungsstörung) leiden, sollte die Anfangsdosis 10 mg betragen und nur langsam gesteigert werden. Nachdem sich die Beschwerden gebessert haben, erfolgt eine Erhaltungstherapie mit einer geringeren Dosis. Bei Psoriasis ist dies in der Regel eine Dosis von 30 mg über weitere 6-8 Wochen. Wichtig ist, dass die Erhaltungsdosis immer so gering wie möglich sein sollte, auch 10 mg Acitretin pro Tag sind möglich. Die Therapie dauert ca. 2-3 Monate. Da es unter der Einnahme von Acitretin zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit kommen kann, sollte zusätzlich täglich ein Sonnenschutz verwendet werden.

Rezept:

Ist Acitretin rezeptfrei erhältlich?

Nein, Acitretin ist in Deutschland nicht rezeptfrei erhältlich. Es ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das zur Behandlung von schweren Formen der Schuppenflechte (Psoriasis) eingesetzt wird. Vor der Einnahme von Acitretin ist eine ärztliche Untersuchung und Verschreibung erforderlich.

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Nebenwirkungen:

Welche Nebenwirkungen können bei der Behandlung mit Acitretin auftreten?

Besonders zu Beginn der Behandlung kann es zu Trockenheit der Schleimhäute, besonders von Augen und Nase kommen, auch Mundtrockenheit oder Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen kommen vor. Besonders häufig kommt es außerdem zu Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Juckreiz oder Hautrötungen. Da sich eine Therapie mit Acitretin auch auf die Blutwerte auswirken kann, muss Dein Arzt diese in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Die Nebenwirkungen klingen normalerweise ab, sobald die Dosis reduziert wird.

Kontraindikation:

Wann darf Acitretin nicht verwendet werden?

Da Acitretin zu schweren Fehlbildungen bei ungeborenen Kindern führen kann, ist die Verwendung bei Schwangeren und in der Stillzeit absolut verboten. Bei gebärfähigen Frauen sollte eine alternative Therapieoption gewählt werden. Acitretin darf nur eingenommen werden, wenn eine sichere Verhütungsmethode gewährleistet wird. Es empfiehlt sich, regelmäßige Schwangerschaftstest durchführen zu lassen. Des Weiteren ist es kontraindiziert bei Diabetes, Leber oder Nierenerkrankungen. Auch sollte es nicht in Kombination mit anderen Medikamenten wie Tetracyklinen (Antibiotika) oder Methrotrexat eingenommen werden.

Ähnliche Wirkstoffe:

  • Ciclosporin
  • Tretinoin
  • Methrotrexat
  • Betametahsonvalerat
Über den Autor
Dr. med. Marta Berger ist Fachärztin für Dermatologie und spezialisiert auf die Bereiche Telemedizin, ästhetische Dermatologie, Dermatochirurgie und Lasertherapie.
Quellangaben
  • Altmeyer, P.: Acitretin (19.01.2021) Abgerufen am 26.01.2023 auf www.altmeyers.org
  • Gelbe Liste: Acitretin (07.04.2022) Abgerufen am 26.01.2023 auf www.gelbe-liste.de
Über den Autor
Dr. med. Marta Berger
Dr. med. Marta Berger ist Fachärztin für Dermatologie und spezialisiert auf die Bereiche Telemedizin, ästhetische Dermatologie, Dermatochirurgie und Lasertherapie.
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