ICD-Code: A69
Bei der Borreliose handelt es sich um eine von Zecken übertragene Infektionskrankheit. Verursachende Erreger sind sogenannte Borrelien-Bakterien. Wichtig ist allerdings, dass nicht jeder Mensch, der von einer Zecke gestochen wird, auch eine Borreliose entwickelt. Patienten sind zu Beginn oftmals beschwerdefrei und erste Symptome zeigen sich erst Wochen bis Monate später. Die Behandlung erfolgt immer mit Antibiotika. Spätfolgen können Monate bis Jahre später auftreten und mitunter zu schweren Komplikationen am Herz oder dem Nervensystem führen.
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Borreliose: Das wichtigste im Überblick
Die Borreliose kann in ihrem klinischen Bild sehr variieren. Wichtig an dieser Stelle zu erwähnen ist, dass nicht jeder Zeckenbiss eine Borreliose auslöst. Kommt es allerdings doch zu einer Infektion, zeigt sich oftmals, dass für Borreliose charakteristische Erythema chronicum migrans. Hierbei handelt es sich um eine ringförmige Rötung, um die Einstichstelle herum. Sie ist scharf begrenzt und lässt sich klar von der gesunden Haut abgrenzen. Man nennt sie auch “Wanderröte“. Oftmals wird diese Rötung von einem allgemeinen Krankheitsgefühl wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Fieber oder Lymphknotenschwellung begleitet. Mitunter lässt sich außerdem eine blau-rote Verfärbung des Ohrläppchens, insbesondere bei Kindern, wahrnehmen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung, sprich nach Wochen, Monaten oder Jahren, kann sich die Borreliose über den Blutkreislauf auf andere Organe wie z.B. das Herz oder das Gehirn ausbreiten und so zu schwerwiegenden Komplikationen führen.
Die Borreliose wird durch Bakterien, sogenannte Borrelien, verursacht. Sie gehört zu den Infektionskrankheiten. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch mit Borrelien infizierte Zecken. Man vermutet, dass 5-35% der Zecken mit Borrelien befallen sind. Die Borreliose kann dann über den Blutkreislauf andere Organe wie z.B. das Herz oder das Nervensystem befallen. Bestimmte Maßnahmen können die Wahrscheinlichkeit eines Zeckenbisses vermeiden, wenn Sie im Freien unterwegs sind. Diese sind:
Borreliose wird in der Regel nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Die Hauptüberträger sind Zecken, die das Bakterium in sich tragen und durch ihren Biss auf den Menschen übertragen können.
Es gibt jedoch seltene Fälle, in denen eine Übertragung von Borreliose von einer infizierten Mutter auf ihr ungeborenes Kind während der Schwangerschaft möglich ist. Dies wird als vertikale Übertragung bezeichnet. Es ist wichtig anzumerken, dass dies eher eine Ausnahme ist und nicht die Hauptübertragungsart der Borreliose darstellt.
Die Borreliose lässt sich in der Regel auf Grund ihres charakteristischen Aussehens, dem sogenannten Erythema chronicum migrans (Wanderröte) bereits als Blickdiagnose diagnostizieren. Zusätzlich wird Ihr Arzt Sie ausführlich körperlich untersuchen und mit Ihnen ihre aktuelle Krankengeschichte (Anamnese) besprechen, so lassen sich ggf. erste Rückschlüsse wie es zu dem Zeckenbiss kam ziehen, beispielsweise durch den Aufenthalt im hohen Gras, im Wald oder bei der Gartenarbeit. Oftmals merken Patienten den Zeckenstich nicht und erste Symptome zeigen sich erst Wochen bis Monate später. Hier ist es besonders wichtig dem Arzt Hinweise auf den Aufenthalt im Freien zu geben. Zusätzlich kann Ihr Arzt eine Blutuntersuchung anordnen, um festzustellen ob sich Borrelien im Blut nachweisen lassen. Dies ist allerdings nicht immer klar erkennbar und sollte nicht als alleinige Diagnosesicherung veranlasst werden. Besteht die Vermutung, dass sich die Borreliose auf das Gehirn oder die Nervenbahnen ausgebreitet hat (Neuroborreliose) kann unter Umständen Nervenwasser am Rückenmark entnommen werden um Borrelien nachweisen zu können.
Die Borreliose kann oftmals mit zahlreichen Spätfolgen einhergehen, die sich erst Wochen bis Jahre später bemerkbar machen. Verbleiben die Bakterien im Blutkreislauf können sie eine Vielzahl an Organen befallen und verschiedene starke Komplikationen auslösen. Diese sind vor allem:
Besonders wichtig bei der Behandlung der Borreliose ist der schnelle Therapiebeginn, da Antibiotika in diesem Stadium besonders wirksam sind. Medikament erster Wahl sind hier vor allem Antibiotika mit dem Wirkstoff Doxycyclin. Schwangere und Kinder erhalten in der Regel einen anderen Wirkstoff, da Doxycyclin hier kontraindiziert ist. Ist die Erkrankung bereits weiter fortgeschritten, werden normalerweise Antibiotika mit dem Wirkstoff Ceftriaxon verschrieben.
Dr. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie und Gründer der Online Hautarztapp DERMAFY.